Mit unserem Sparkassenkalender „2021 – Natürliche Schätze am Wegesrand“ laden wir Sie ein – Monat für Monat – die oft unbeachteten und dennoch so wertvollen natürlichen Schätze am Wegesrand neu zu entdecken. Schauen Sie doch einfach mal rein.
August: Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)
Der Blutweiderich ist relativ anspruchslos, was seinen Standort angeht, bevorzugt aber feuchte Stellen. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt die Staude ebenso gut wie Staunässe.
Weil die blühende Pflanze sehr attraktiv aussieht, könnte man vermuten, dass sich eine Zierpflanze in die Wildnis verirrt hat.
Die leuchtend dunkelrosa Blüten vom Gewöhnlichen Blutweiderich sind nicht nur eine Augenweide – sie locken auch viele Bienen und Schmetterlinge in den Garten. Blutweiderich ist ein Nektarspender von besonderem Wert. Vor allem Schwebfliegen besuchen die auffälligen Blütenstände und sorgen zuverlässig für eine Fremdbestäubung der Narben.
Außerdem ist der Blutweiderich eine wichtige Futterpflanze für die Raupen aus der Gattung der Nachtpfauenaugen.
In Nordamerika steht der Gewöhnliche Blutweiderich seit seiner Einführung durch den Menschen im 19. Jahrhundert in dem Ruf, ein lästiges „Unkraut“ zu sein. Einst als Heil- und attraktive Gartenpflanze eingeführt, breitete sich diese Art rasch aus. Es gibt aber keine Hinweise darauf, dass der Blutweiderich einheimische Arten verdrängt.
Ein einzelnes Pflanzenexemplar kann bis zu drei Millionen Samen produzieren, die durch Wind und Wasser ausgebreitet werden. Die Samen sind mit Schleimhaaren ausgestattet und haften leicht an Wasservögeln fest, die sie auf diese
Weise ausbreiten. Die klebrigen Samen können auch am Fell von Tieren haften bleiben und werden oft weit verschleppt. Sie keimen in nahezu allen ausreichend feuchten Böden im nächsten Frühjahr.
In Notzeiten aß man die jungen Sprossen, Blätter und die innen weiße Grundachse als Gemüse.
Aufgrund seines hohen Gerbstoffgehalts zwischen 9 % (Wurzel) und 14 % (Blüten) gerbte man schon im 16. Jahrhundert auch Leder mit Blutweiderichsaft. Außerdem wurden damit Holz und Seile imprägniert, um schnelle Fäulnis im Wasser zu verhindern.
Der Blutweiderich wurde bereits im Altertum als Heilpflanze benutzt. Nach Plinius wurde die Pflanze gegen Ekzeme eingesetzt. Dioskurides empfahl sie gegen Blutspeien und Ruhr.
Als Heilmittel werden Blüten und der Wurzelstock des Blutweiderichs genutzt. Die Pflanze besitzt aufgrund der Gerbstoffe stark adstringierende, bakterizide, blutstillende und harntreibende Eigenschaften. In der Naturheilkunde werden Extrakte aus den gerbstoffhaltigen Wurzeln des Blutweiderichs als blutstillende Mittel bei äußeren und inneren Blutungen verwendet – daher der Name der Pflanze.
Die Stängel des Blutweiderichs kann man gegen Zahnfleischbluten kauen. Mit dem roten Farbstoff färbte man früher Zucker.
Steckbrief
Familie: Weiderichgewächse (Lythraceae)
Verbreitung: Europa, Nordwestafrika, Asien; in Nordamerika und Australien eingebürgert
Standort: staudenreiche Feuchtwiesen, Röhricht und Gräben, an Ufern von Teichen und Fließgewässern; auf nährstoffreichen,
auch kalkhaltigen Lehm- und Tonböden; halbschattig bis sonnig
Wuchs: ausdauernde Pflanze (mehrjährig)
Wuchshöhe: 50 bis 120 cm
Stängel: bis zu 50 aufrechte, teils verzweigte, behaarte, vierkantige Stängel können aus dem Rhizom wachsen
Blüte: langer ährenförmiger Blütenstand; Blüten 1,5 bis 2,5 cm breit, purpurrot, mit sechs schmalen Kronblättern, in dicht
gedrängten Quirlen
Blütezeit: Juli bis September
Blätter: schmale lanzettliche Blätter sitzen sich im unteren Stängelbereich jeweils zu dritt, weiter oben paarweise gegenüber
Frucht: zweifächerige Kapsel
Wurzel: Wurzelstock dick und holzig
Smoothie mit Blutweiderich
■ 1 Handvoll Blätter vom Blutweiderich
■ 5 Blätter Schwarzkohl
■ 1 Banane
■ 1 Handvoll Heidelbeeren
■ 1 geschälte Kiwi
■ 1 EL Mandelmus
■ Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack
Um einen feinen, faserfreien und zugleich cremigen grünen Smoothie zu erhalten,
werden die Zutaten mit einem Hochleistungsmixer bestmöglich zerkleinert.
Quelle: www.smoothie-mixer.de/wildkraeuter-lexikon/blutweiderich