Der Autokauf im Internet boomt. Die Fülle der Angebote lässt sich angenehm überblicken und erleichtert die Kaufentscheidung. Dazu locken günstige Preise. Und wenn dan ein Superschlitten zu einem Spottpreis angeboten wird? Dann ist in aller Regel Vorsicht angebracht. Niemand hat schließlich etwas zu verschenken. Doch wie kann man schwarze Schafe von ehrlichen Händlern unterscheiden? Und wie können sich Verkäufer vor Autodieben schützen?
Der Fall Michael M.
Was für ein Schnäppchen … könnte man meinen. Michael M. träumt schon lange von diesem speziellen Mercedes. M. vergisst alle Vorsicht: Der Verkäufer befindet sich angeblich in Luxemburg, das Auto dagegen auf englischem Boden. M. wird aufgefordert, die Kaufsumme an sich selbst adressiert bei einem englischen Transfer-Institut zu hinterlegen und eine Kopie vom Zahlschein zu senden. Die Geldübergabe erfolge dann ganz problemlos beim Kauf. Während M. vergeblich am Treffpunkt wartet, kassiert der Gauner das Geld ab.
Erst das Auto, dann das Geld
Die Experten der „Initiative Sicherer Autokauf im Internet“, bestehend aus ADAC, bekannten Internet-Automärkten und der Kriminalprävention der Polizei, berichten von vergleichbaren Strickmustern. Verdächtig sind Hotlines angeblicher Vertreter, Sonderangebote, vor allem aus dem Ausland, und Vorauszahlungen jeglicher Art. Bei Transfer-Unternehmen für Finanzen genügen Betrügern persönliche Informationen und gefälschte Dokumente, um hohe Beträge zu stehlen.
Der Kunde ist König?
Auch Verkäufer bieten Angriffsfläche. Ungedeckte Schecks haben Konjunktur. Die Masche ist oft ähnlich: Ein ausländischer Käufer bestätigt sein Interesse ohne Sichtung des Wagens vor Ort. Es folgt ein Scheck über einen größeren Betrag als vereinbart. Der Übertrag wird dem Kunden beim Kauf bar ausgezahlt. Kurz darauf platzt der Scheck. Der Wagen und das zusätzliche Geld sind spurlos verschwunden.
Enttarnt
Für mehr Sicherheit beim Autokauf durchkämmen Angestellte der Internet-Fahrzeugbörsen die Annoncen. Überdurchschnittlich preiswerte Modelle werden zunächst überprüft und bei weiteren Zweifeln sofort gelöscht. Allerdings sind die Betreiber auf die Mithilfe der User angewiesen. Werden fragliche Händler gleich angezeigt, lässt sich ein fataler Verlust häufig verhindern.
Bildmaterial: Gebrauchtwagen.de