Business-Knigge: Was geht, was nicht, was überhaupt nicht?

Im Arbeitsleben gelten andere Regeln als im Freundeskreis oder zu Hause. Auch wenn jede Branche ihre eigenen „Codes“ hat, so gibt es gewisse Benimmregeln, die immer gefragt sind. Wir informieren Sie mit einem schnellen Business-Knigge für Berufseinsteiger.

Wenn Sie als Mediengestalterin in einer Werbeagentur arbeiten, können Sie im Sommer im Tanktop kommen – als Finanzberaterin geht das nicht. Als Fensterbauer wird Ihnen Ihr Chef vielleicht das „Du“ anbieten. Ist Ihre Arbeitsstelle dagegen eine große Klinik, so erwarten die Chefärzte, dass Sie diese korrekt mit „Herr/Frau Professor“ ansprechen. Als Neuling im Berufsleben müssen Sie lernen, wie Ihre Branche „tickt“, was geht und was nicht. Aber aufgepasst: Es gibt allgemeine Business-Benimmregeln, die Sie kennen und anwenden sollten – egal ob Sie im Rathaus oder in einer Medienfirma arbeiten:

Kleidung: Dresscode beachten

Ein gepflegtes Erscheinungsbild gilt als Zeichen des Respekts gegenüber der Situation und den Menschen, mit denen Sie arbeiten. Orientierung für das richtige Outfit gibt stets der Stil des Unternehmens vor, in dem Sie arbeiten. Allgemein ausgedrückt: Je kreativer die Branche, desto weiter dürfen Sie sich vom klassischen Dresscode entfernen. Je höher Sie in der Hierarchie stehen, desto strenger ist die Kleiderordnung. Natürlich sollten Sie bei Kleidern auf diese Punkte achten: Stets gepflegte, gebügelte und nicht abgetragene Outfits wählen – das gilt auch für Schuhe und Accessoires. Sichtbare Tattoos und Piercings kommen nicht gut, ebenso zu viel Schmuck, Fußkettchen oder überlange Fingernägel bei den Mädels.

Sommerzeit – Flipflop-Zeit?

Dresscode-Tipps für die heiße Jahreszeit:

  • keine Flipflops
  • keine nackten Füsse
  • keine kurzen Hosen oder Ultra-Minis
  • Erfrischungstücher oder Cooler mitnehmen
  • Ersatzkleidung einpacken

Smartphones & Social Networks

Mitten im Gespräch aufs Mobiltelefon schauen, ständiger SMS-Eingang, Privatanrufe bei der Arbeit. Worüber sich viele ärgern, hat sogar einen Namen: „Phubbing“ – ein Kunstwort, zusammengesetzt aus „phone“ (Telefon) und „snubbing“ (vor den Kopf stoßen). Sollte Ihr Chef die Nutzung von privaten Telefonen nicht ausdrücklich erlauben, gilt: Benutzen Sie Ihr Handy nur in den Pausen und dort, wo Sie niemanden bei der Arbeit stören. Was ist mit Facebook oder Twitter? Wenn Sie soziale Netzwerke nicht berufsbedingt nutzen (dürfen): Posten und zwitschern Sie ausschließlich nach der Arbeit und nur von privaten Geräten. Ein heißes Eisen sind Posts, die Sie über Kollegen oder Ihren Arbeitgeber absetzen. Egal ob sachliche Kritik, lästern oder Blödsinn texten – dies kann Sie Ihren Job kosten und ist komplett zu vermeiden. Im Arbeitsverhältnis haben Sie zudem eine Loyalitätspflicht Ihrem Arbeitgeber gegenüber. Und wenn Sie sogenannte „ehrverletzende Äußerungen“ online stellen – etwa einen Kollegen als „faule Sau“ oder „unfähige Speckrolle“ bezeichnen –, so hat dies unter Umständen sogar strafrechtliche Folgen.

Umgang mit Kollegen

Während Sie es sich privat leisten können, als „cooler Typ“ zu gelten, ist ein unhöfliches Auftreten im Job tabu. Hier wird selbstverständlich erwartet, dass Sie alle freundlich grüßen oder an der Bürotür Ihrer Kollegin anklopfen, ehe Sie den Raum betreten. Bei Meetings oder Kundenterminen erfolgt eine Begrüßung mit Handschlag. Der Händedruck sollte fest, aber nicht zu fest sein. Halten Sie dabei einen offenen Blick und ein Lächeln bereit. „Du, Sarah“ oder besser „Frau Müller“? Grundsätzlich gilt, dass zunächst gesiezt wird und der ältere Gesprächspartner das „Du“ anbietet. Im Kollegenkreis entscheidet eher das Alter und die Hierarchie, wer das „Du“ anbieten darf. Niemals sollten Sie ungefragt duzen. Beim ersten Kontakt ist das „Sie“ immer die bessere Wahl!

E-Mails: nicht schludern!

Die schnelle elektronische Post ist im Geschäftsleben eine Botschaft und ein Imageträger – so wie der klassische Firmenbrief. Deshalb gilt auch hier das Einmaleins der Korrespondenz: Klare Sätze formulieren, auf Rechtschreibung und Grammatik achten, Abkürzungen vermeiden und lieber die E-Mail noch mal in Ruhe checken, bevor sie auf die Reise geht. Grund: Unüberlegte verbale Schnellschüsse können eine Geschäftsbeziehung verderben oder Kollegen verwirren. Wer eher emotional reagiert, sollte besser zum Hörer greifen und ein Problem am Telefon bereden. Und: Eine E-Mail sollte wie jeder Brief eine Anrede und eine Grußformel haben – und eine eindeutige Betreffzeile.

Fazit

Die Kunst, im Job korrekt aufzutreten und zu wissen, was geht, ist ein Lernprozess. Jede Branche, jedes Land hat eigene Regeln. Deshalb: Bleiben Sie immer offen, sprechen Sie sich mit Kollegen ab, arbeiten Sie an Ihrem Stil! Und wenn Sie mal nicht weiterkommen: Es gibt umfangreiche Literatur zum Thema sowie Kurse von Knigge-Beratern, zum Beispiel das Buch „Business-Knigge – die 100 wichtigsten Benimmregeln“ von Christina Tabernig und Anke Quittschau (8,95 €, Haufe Verlag).

 

 

Quelle: S-Pool – das Mehrwert-Portal für unsere Kunden