Eine Pflegeversicherung sichert Unabhängigkeit und Familienersparnisse

Am 1. Januar 2017 trat das neue Pflegestärkungsgesetz II in Kraft. In der gesetzlichen Pflegeversicherung (GPV) gibt es nun fünf Pflegegrade statt der bisherigen drei Pflegestufen. Gleichberechtigt kommen nun auch die ca. 1,6 Millionen Menschen, die in Deutschland an Demenz erkrankt sind, in den Genuss von Leistungen. Vor allem die Pflege zu Hause wird durch höhere Leistungsbeiträge und eine Verbesserung der sozialen Absicherung der pflegenden Angehörigen stärker gefördert.

Jeder kann aufgrund von Krankheit oder Unfall pflegebedürftig werden, sogar schon in jungen Jahren. Im Gespräch mit Carsten Gallwas, Abteilungsleiter Versicherungen und Bausparen der Sparkasse Witten, wird deutlich, dass man mit einer privaten Pflegeversicherung seinen gewünschten Pflegestandard und das eigene Vermögen und das der Angehörigen gut absichern kann.

 

Frage: Herr Gallwas, brauchen gesetzlich Versicherte jetzt überhaupt noch eine zusätzliche private Pflegeversicherung? Die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung (GPV) sind doch erheblich ausgeweitet worden.

Carsten Gallwas

Carsten Gallwas: Das stimmt. Der Gesetzgeber ist da einen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Aber: Die GPV bleibt trotz der Leistungsverbesserungen nur eine Art Teilkaskoversicherung. Das heißt, im Pflegefall deckt die gesetzliche Pflegeversicherung nicht alle Kosten ab. Zuzahlungen in Höhe von bis zu mehreren Tausend Euro monatlich werden für die Betroffenen auch zukünftig keine Seltenheit sein.

Frage: Und was geschieht mit Pflegebedürftigen, die nicht genügend eigene Ersparnisse haben, um diese zusätzlichen Kosten zu bezahlen?

Carsten Gallwas: Eventuell muss Sozialhilfe in Anspruch genommen werden. Wenn sie erwachsene Kinder mit eigenem Einkommen haben, sind die Kinder oft vorrangig unterhaltspflichtig. Wenn das Thema nicht so ernst wäre, könnte man das bekannte gelbe Warnschild umkehren in „Kinder haften für ihre Eltern“. Wir wissen aus vielen Geprächen mit unseren Kunden, dass sie genau das, die Kinder oder ihren Partner belasten, unbedingt vermeiden wollen.

Frage: Viele unterschätzen ja auch die Höhe der Kosten für Pflegeleistungen?

Carsten Gallwas: Ja, das ist so. Mit 2.005 Euro monatlich, die die gesetzliche Pflegeversicherung neuerdings für Menschen mit dem höchsten Pflegegrad übernimmt, kann man nirgendwo in Deutschland einen Platz in einer Pflegeeinrichtung bezahlen. Der kostet schnell bis zu 4.000 Euro monatlich. Wenn jeden Monat bis zu 2.000 Euro aus dem Familienvermögen des Versicherten fürs Pflegeheim abfließen, dürfte jedem klar werden, wie wichtig eine private Pflegezusatzversicherung ist: Sie sichert Familienersparnisse.
Und Geld ist ja auch nicht alles. Eine Pflegeversicherung schützt nicht nur das eigene Vermögen, oder im Falle von Sozialregress auch das der Kinder, sondern sichert auch bei Eintreffen des Pflegefalls die eigene Selbstbestimmung! Schließlich möchte man, insbesondere wenn fremde Hilfe und Pflege unabdingbar sind, auch möglichst weiterhin selbst bestimmen, wie und wo man betreut wird.  Eine zusätzliche Vorsorge durch eine private Pflegeversicherung ist auch weiterhin dringend anzuraten.

Die Sparkasse Witten hat Lösungen, rät Carsten Gallwas, die auf den individuellen Bedarf abgestimmt werden können. Wer mehr wissen möchte, schaut am besten einfach in einer der Sparkassen-Filialen in allen Stadtteilen vorbei oder informiert sich vorab online unter www.sparkasse-witten.de