Für jeden ein Muss: Privathaftpflichtversicherung

Gemessen an den geringen Kosten einer Privathaftpflichtversicherung bietet diese Police ein so großes Plus an Sicherheit, dass niemand darauf verzichten sollte. Erfahren Sie hier mehr über diese Absicherung.

Carsten Gallwas

„Die Krankenversicherung ist in Deutschland Pflicht. Autobesitzer müssen eine Pkw-Haftpflichtpolice abschließen. Die meisten anderen Versicherungen sind freiwillig. Doch keine ist so dringend zu empfehlen wie die Privathaftpflichtversicherung„, so Carsten Gallwas, Vorsorge- und Versicherungsexperte bei der Sparkasse Witten.

Denn nach Gesetz haftet jeder Bürger für einen Schaden, den er anderen fahrlässig oder auch vorsätzlich zugefügt hat, mit seinem gesamten Vermögen und seinen zukünftigen Einkünften.
Dabei dürfte das zerbrochene Rotweinglas bei der nachbarschaftlichen Geburtstagsfeier kein Problem sein. Sobald aber ein Mensch zu Schaden kommt, kann es richtig teuer werden.
Ein Beispiel: Ein Fußgänger läuft ohne zu schauen über die Straße, um seinen Bus noch zu erwischen. Ein Fahrradfahrer stürzt seinetwegen und zieht sich Verletzungen am Kopf zu.
Ergebnis: Der Verursacher muss nicht nur für die Kosten der Behandlung aufkommen, sondern auch das Schmerzensgeld und den Verdienstausfall begleichen.

Sparen Sie nicht am Leistungsumfang
Die Obergrenze, bis zu der ein Versicherer einen verursachten Schaden übernimmt, nennt man Versicherungssumme – und die sollte mindestens fünf Millionen Euro betragen, besser sogar 50 Millionen Euro. Auch wenn die Schadensumme in den meisten Fällen unter 1000 Euro liegt, ist es nicht sinnvoll, an der Versicherungssumme zu sparen, denn der Beitrag erhöht sich mit ihr nur geringfügig“, so Gallwas.

Tipp für Mieter:
Für Mieter kann es sinnvoll sein, den Schlüsselverlust mitzuversichern. Denn verliert der Mieter einen Schlüssel, müssen bei zentralen Schließanlagen in der Regel alle Schließzylinder im Haus gewechselt werden – mit den entsprechend hohen Kosten.

Senken Sie den Beitrag durch eine Selbstbeteiligung
Überlegen Sie, ob Sie bis zu einer Obergrenze von zum Beispiel 250 Euro den Schaden selbst übernehmen, also die Privathaftpflichtversicherung nicht in Anspruch nehmen. Durch eine Selbstbeteiligung können Sie, je nach Höhe, Ihren Beitrag deutlich senken und sind dennoch vor den Folgekosten aus größeren Schäden geschützt.

Manchmal reicht eine Police
Prüfen Sie Ihre Police, wenn sich die persönliche Lage ändert. Ziehen Sie mit einem Partner in eine gemeinsame Wohnung, reicht eine Privathaftpflichtversicherung. Ansprüche untereinander sind dann natürlich nicht mehr mitversichert. Hatten Sie und Ihr Partner vorher eine eigene Versicherung, können Sie den zuletzt geschlossenen Vertrag ohne Fristen kündigen. Der ältere Vertrag kann in eine Familienversicherung umgewandelt werden. Dieser ist meist günstiger als zwei getrennte Policen. Eigene Kinder sind übrigens bei der Familienpolice mitversichert.

Unser Tipp:
Wenn Sie derzeit noch keine Privathaftpflichtversicherung haben, sollten Sie schon bald einen Beratungstermin mit Ihrem Kundenberater vereinbaren.