Für junge Menschen: Mit 7 Fragen zum Altersvorsorge-Checker, Teil 3/3

Junge Menschen fragen immer wieder: „Hallo, wie läuft das so mit der Rente?“. Bei der Frage „Ich und Altersvorsorge?“ geben sich leider zu viele gleich die Antwort hinterher: „Darum kümmere ich mich bald, irgendwann, eines Tages, bei Gelegenheit …“.

Viele schieben das Thema Altersvorsorge auf die lange Bank. Klug ist das jedoch nicht. Du brauchst noch ein bisschen Basis-Wissen? Herzlich willkommen! Wir bringen ein wenig Licht ins Dunkel. In unserem Teil 3 geht’s um Möglichkeiten und Formen der privaten Altersvorsorge.

Betriebliche Altersvorsorge

Hast du schon einmal von den drei Säulen der Altersvorsorge gehört? Zwei davon hast du in diesem Artikel bereits kennen gelernt. Die Basis bildet die klassische gesetzliche Rente. Die dritte ist all das, was du privat zusätzlich machst, also zum Beispiel durch Riester-Verträge oder Wertpapiere. Dazwischen liegt die zweite Säule – die betriebliche Altersvorsorge (bAv).
Anspruch darauf hast du, wenn du Angestellter, Arbeiter, Azubi, GmbH-Geschäftsführer oder Vorstand einer Aktiengesellschaft bist. Bei dieser Vorsorge verzichtest du auf einen kleinen Teil des Lohns. Der wird in eine Pensionskasse eingezahlt, von der du später dann monatlich eine zusätzliche Rente bekommst. Dein Vorteil: Das, was du in die betriebliche Altersvorsorge einzahlst, wird direkt von deinem Bruttogehalt abgezogen – steuerfrei. Schon heute gibt es Unternehmen, die Mitarbeiter unterstützen und ihnen einen Beitrag zur Betriebsrente dazu zahlen. Ab dem 01.01.2018 sind Unternehmen dazu verpflichtet das zu tun – zumindest wenn ein Arbeitnehmer eine Betriebsrente möchte. Damit sich Unternehmen das leisten können, fördert sie der Staat zukünftig.

Arbeitnehmersparzulage und Vermögenswirksame Leistungen

Wenn du möchtest, dass sich der Staat an deiner Altersvorsorge beteiligt, dann ist die Arbeitnehmersparzulage eine Möglichkeit. Das geht, wenn du Azubi oder Arbeitnehmer bist. Wichtig ist, dass du die richtige Anlageform wählst und bestimmte Grenzen beim Einkommen nicht überschreitest. In vielen Fällen beteiligt sich auch dein Arbeitgeber. Er zahlt dir bis zu 40 Euro monatlich – das nennt man Vermögenswirksame Leistungen.

Riester-Rente

Bei der Riester-Rente unterstützt dich der Staat, Geld fürs Alter zu sammeln. Voraussetzung: Du bist Mitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung. So funktioniert‘s: Du zahlst jeden Monat einen bestimmten Betrag in deinen Riester-Sparplan ein. Um die volle Zulage zu bekommen, muss das aufs Jahr gerechnet vier Prozent deines im Vorjahr erzielten Einkommens sein. Dann gibt es 154 Euro vom Staat. Ab 2018 sogar 175 Euro. Für jedes Kind kommen noch einmal 185 beziehungsweise 300 Euro oben drauf.
Schließt du deinen Vertrag ab, bevor du 25 bist, bekommst du zusätzlich einmalig 200 Euro. Vor allem Kleinverdiener mit Kindern können beim Riestern enorme Renditen erzielen. Das Riestern ist jedoch auch ein umstrittenes Modell. Für viele lohnt es sich nicht. Außerdem verlangen viele Vermittler und Versicherer hohe Provisionen und Gebühren. Hier also Vorsicht! Lass‘ dir von deinem Sparkassen-Berater die Bedingungen für verschiedene Riester-Varianten auflisten. Das macht dir deutlich, wie viel du aus eigener Tasche zahlen musst, welche Zuschüsse vom Staat kommen, welche Steuervorteile du bekommst und natürlich auch, wie viel Rente du später pro Monat erhalten wirst.

Lebensversicherung

Es gibt zwei Arten von Versicherungen mit Ziel Altersvorsorge: Bei der Kapital-Lebensversicherung erhältst du nach Ende der Laufzeit eine einmalige Auszahlung der Versicherungssumme. Du findest eine monatliche Auszahlung besser? Dann ist die Renten-Lebensversicherung für dich geeignet. Mit Renteneintritt bekommst du dann jeden Monat einen fixen Betrag auf deine gesetzliche Rente oben drauf.
Derzeit sind diese Sparformen allerdings nicht so beliebt. Das Zinsniveau im Euroraum ist gerade sehr niedrig, deshalb werfen sie nur eine sehr geringe Rendite ab.

Immobilie oder Wertpapiere

Natürlich gibt es noch viele andere Formen der Altersvorsorge. Wenn du älter bist und dein Gehalt sicherer, kannst Du zum Beispiel eine eigene Immobilie kaufen und sie als Sicherheit fürs Alter nutzen. Oder du investierst in Aktien oder Fonds. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen, kommst du beim Thema Altersvorsorge an Wertpapieren nicht mehr vorbei.

 

Das waren jetzt doch recht viele Informationen? Sicher haben Sie aber erkannt, dass Altersvorsorge kein „Hexenwerk“ ist und man sie nicht wegschieben sollte. Wir beraten Sie gerne, und zwar verständlich. Sprechen wir miteinander!