Jetzt reden wir Klartext!

Klare und eindeutige Kommunikation – wer sie beherrscht, der kommt heutzutage weiter. Denn in Zeiten von E-Mail, Twitter und schnellen Meetings haben Sie keinen zweiten Versuch. Deshalb: Lernen Sie die Grundlagen der erfolgreichen Kommunikation, sprechen Sie ab sofort „Klartext“ – an der Uni, während der Ausbildung oder im Job!

Informationsüberfluss! Noch bevor Sie morgens Ihre Hochschule oder Ihre Ausbildungsstätte erreicht haben, drängen Tausende von Werbeimpulsen und verbalen Botschaften auf Sie ein: Radio, Frühstücksfernsehen, iPod-Sound, Infoscreens in der U-Bahn, Buswerbung, Plakatwände. Dann geht es weiter: News aus dem Intranet, Anweisungen, Meetings – oder an der Uni Referate, Vorlesungen, Diskussionen im Seminar. Und irgendwann ist auch Ihr Wortbeitrag gefragt. Irgendwann müssen Sie dem Chef berichten oder Ihren Mitstudierenden etwas vortragen. Sind Sie sicher, dass Sie dann alles richtig machen? Sprechen Sie konkret, lebendig und überzeugend? Oder haben Sie das Gefühl, man versteht Sie nicht? In der allgegenwärtigen Informationsflut ist aber genau das die Kunst: Dinge prägnant auf den Punkt bringen und nicht nur Luftblasen produzieren. Heutzutage kommt hinzu, dass wir überall mit Menschen aus verschiedenen Kulturen zu tun haben, häufig mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen. Nicht nur in internationalen Konzernen, längst auch in Mittelstandsfirmen geht es mehrsprachig zu oder finden Videokonferenzen mit Kollegen im Ausland statt.

Unser Tipp:
Es gibt Basisregeln für gute Kommunikation, die Sie schnell erlernen und die Ihnen auch im Privatleben (Familie, Verein, Ehrenamt) nützen werden. Am Anfang steht eine Analyse: Wie nehmen mich andere wahr? Welche Muster gibt es, wenn Menschen miteinander sprechen? Welcher Kommunikationstyp bin ich? Sieben Kommunikationstypen lassen sich definieren: Labertaschen, Stille, Fundierte, Egozentriker, Nachplapperer, Besserwisser, Normalos. (Siehe Schaubild „Typen gibt’s“.)

 

Situativ kommunizieren:
Wer das Verhalten der einzelnen Typen kennt, kann optimal auf die jeweiligen Vertreter eingehen. Treffen Sie einen Egozentriker, dann ist sein wichtigstes Anliegen, niemals die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Argumentieren Sie nur, wenn Sie hieb- und stichfeste Argumente und Fakten vorzubringen wissen. Bei Stillen haben Sie dagegen die Chance, schnell die Führung zu übernehmen, sofern Sie überzeugend und ruhig Ihre Haltung darlegen und dem Gegenüber das Gefühl geben, Sie nehmen ihn trotz Schweigen als gleichberechtigten Gesprächspartner wahr. Die wichtigsten Grundregeln für Klartext sind:

Nutzen kommunizieren:
Der Mensch orientiert sein Verhalten an den Vorteilen, die er erhalten kann. Sagen Sie, was es bringt, Ihnen zuzuhören, wo der persönliche Nutzen liegt. Damit wecken Sie jene Aufmerksamkeit, die Sie wollen. Unbedingt aber herausfinden, ob Ihr Gegenüber mehr auf Fakten oder emotionale Inhalte anspricht.

Nicht plappern, überlegen:
Wer wirklich Klartext reden will, muss sich vorher Klarheit verschaffen: Was möchte ich genau vermitteln? Wie lautet meine Kernbotschaft? Erst dann das Wort ergreifen. Lieber gezielt argumentieren als dauernd unüberlegt mitplappern.

Ehrlich und menschlich bleiben:
Leider müssen wir heute viel Negatives kommunizieren: Ich bin mit Ihrer Arbeit nicht zufrieden! Sie haben die Gruppenarbeit gestört! Sie waren unverschämt zu Ihren Kollegen! Beschönigen hilft hier nicht weiter. Liefern Sie immer eine plausible Begründung mit, aber bleiben Sie fair. Versuchen Sie zudem, sich – wenn möglich – auch in die Situation des anderen hineinzuversetzen.

Kurzfassen:
Kennen Sie die „KKK-Regel“? Kurz, klar und knackig! Kernbotschaften sollten Sie kurzfassen, holen Sie nicht zu weit aus. Die Praxis zeigt: Eine Einleitung in zwei Sätzen genügt bei den meisten Botschaften. Ebenso wichtig: Kommunizieren Sie immer spannend. Errichten Sie einen Spannungsbogen, und liefern Sie anschauliche Beispiele mit, die Ihre Zuhörer verstehen.

Der Ton macht die Musik…
… und am besten noch ein Lächeln dazu. Neben dem Inhalt gibt es immer eine Beziehungsebene in der Kommunikation. Hier spielen Körpersprache, Tonlage und Betonung eine Rolle. Überlegen Sie, wer Ihre Zuhörer sind und in welchem Milieu sie leben oder arbeiten. Mit Azubi-Kollegen kann man anders sprechen als etwa mit dem Bürgermeister, der eine Lehrwerkstatt besucht. Um Sie jetzt zu beruhigen: Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie sofort ein glänzender Rhetoriker oder Small-Talk-Profi werden. Aber es ist auf jeden Fall nützlich, an seiner eigenen Kommunikationsfähigkeit zu arbeiten und die Grundlagen zu verinnerlichen. Im Berufsleben steigern Sie als guter Kommunikator Ihren persönlichen „Marktwert“. Wer gut spricht und überzeugend auftritt, empfiehlt sich für Führungsaufgaben und wird eines Tages vielleicht ein Team leiten, für die Firma Verhandlungen führen oder Kunden gewinnen.

 

Quelle: s-pool.info