Vor einem Investment in Aktien und andere Wertpapiere schrecken viele Sparer zurück: Zu kompliziert erscheinen ihnen die Bewegungen an den Kapitalmärkten, zu groß wirkt das Risiko, sein Erspartes durch Fehler zu verlieren. Dabei müssen nur wenige Regeln befolgt werden. Mit der richtigen Strategie kann jeder an den Chancen der Kapitalmärkte teilhaben.
Anlagetyp identifizieren
Fragen Sie sich: Wie viel Risiko möchte ich eingehen? Wer selbst bei geringen Kursausschlägen nach unten schlecht schläft, sollte tatsächlich Abstand von Aktien nehmen.
Anlageziel und -zeitraum festlegen
Möchten Sie sich in zehn Jahren vom angesparten Kapital eine Traumreise gönnen? Oder sparen Sie, um im Alter Ihre Rente aufzustocken? Vom Verwendungszweck und auch vom Zeitraum hängt vieles ab. Je länger Sie investiert bleiben wollen, desto besser können Sie vorübergehende Kursverluste „aussitzen“. Gerade junge Leute profitieren von dieser Tatsache. Wer sein Geld zu einem fixen, recht nahen Zeitpunkt benötigt, sollte weniger Risiken eingehen. Überlegen Sie, mit wie viel zwischenzeitlichem Verlust Sie maximal leben können, und wählen Sie Ihre Anlageklasse danach aus.
Breit streuen
Wer sich auf eine einzige Aktie, ein Land oder eine Branche spezialisiert, riskiert hohe Verluste, wenn es eben diesem Anlageziel nicht gut geht. Das Zauberwort heißt Diversifikation: Verteilen Sie Ihre Kapitalanlage möglichst auf mehrere Anlageklassen und Wertpapiere. Experten sagen dazu auch „nicht alle Eier in einen Korb werfen“. Sie meinen damit, dass sich Verluste mit Gewinnen ausgleichen können, wenn man die Anlagen streut. Mit Aktien und anderen Wertpapieren geht dies besonders einfach, indem Sie in Fonds investieren. Diese beinhalten von vornherein ein ganzes Bündel an Wertpapieren, wodurch das Risiko besonders hoher Verluste sinken kann. Bei der Deka, der Fondsgesellschaft der Sparkassen, können Sie unter einer Vielzahl an Investmentfonds aus verschiedenen Anlageklassen wählen: Rentenfonds investieren in erster Linie in festverzinsliche Wertpapiere wie beispielsweise Staats- oder Unternehmensanleihen. Aktienfonds kaufen Anteile an börsennotierten Unternehmen, weltweit oder mit Schwerpunkten nach Branchen oder Ländern. Immobilienfonds investieren vor allem in gewerblich genutzte Gebäude und Grundstücke.
Einmal oder regelmäßig sparen?
Neben der Einmalanlage eines Betrags können Sie mit Investmentfonds auch regelmäßig sparen: Entsprechende Fondssparpläne gibt es schon ab 25 Euro monatlich. Oder Sie entscheiden sich dafür, die vermögenswirksamen Leistungen, die Sie von Ihrem Arbeitgeber erhalten, in Investmentfonds anzulegen. Fragen Sie Ihre Sparkasse, wie Sie mit Wertpapieren, Fonds und Aktien langfristig anlegen und sparen können.
Kurz erklärt
ANLEIHEN/FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE/RENTEN
„Anleihen“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Wertpapiere, die alle nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren. Der Staat oder z. B. auch große Unternehmen wollen mit Anleihen langfristig Kredite aufnehmen.
BLUECHIPS
Kennzeichnung für umsatzstarke Aktien großer Unternehmen, auf deren Kursentwicklung führende Indizes beruhen. Sie zeichnen sich durch ein hohes Handelsvolumen und ein höheres Engagement institutioneller Investoren aus.
DEPOTKONTO
Das Depotkonto funktioniert ganz ähnlich wie Ihr Girokonto bei der Sparkasse. Dort können Sie Ihre Käufe und Verkäufe einsehen.
FONDS
„Fonds“ stammt aus dem Französischen und bedeutet „Vermögen“. Ein Fonds ist eine Sammlung aus verschiedenen Anlagewerten, die von einem Fondsmanager nach dem Grundsatz der gleichmäßigen Risikoverteilung (z. B. Aktien, Immobilien, Waren) zusammengestellt werden.
ZERTIFIKATE
Zertifikate gehören zu den Derivaten. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen, und zwar von derivare = ‚ableiten‘. Ihr Wert basiert meist auf Aktien oder Anleihen; Zertifikate sind aber keine eigenständigen Anlageinstrumente. Bei etwa einer Million verschiedener Zertifikate finden sowohl risikofreudige als auch sicherheitsbewusste Anleger das Passende.
Kuriose Begriffe aus der Börsenwelt
DEAD-CAT-BOUNCE
Abgeleitet von der englischen Redensart: „Even a dead cat will bounce if it is dropped from high enough!“ (auf Deutsch: „Selbst eine tote Katze wird hochspringen, wenn sie aus ausreichend großer Höhe fallen gelassen wird!“). Hier bricht nach einem kurzen Aufstieg der Kurs weiter ein.
ANLEIHE-STRIPPING
Auch am Börsenmarkt wird gestrippt – in den USA sogar bereits seit 1985, hierzulande seit 1997. Und sogar für einen guten Zweck. Auch bei der Börse geht es um das Entkleiden bzw. das Auftrennen von Anleihen in kleinere Segmente. So können auch kleinere Mengen gekauft werden.
SALAMICRASH
Ein Salamicrash ist ein Börsencrash auf Raten – in Anlehnung an den Begriff „Salamitaktik“. Also ein langsamer, lang anhaltender Abschwung an den Märkten.
Quelle: S-Pool – das Mehrwert-Portal für unsere Kunden