Online und Filiale kein Widerspruch

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Persönlicher Kontakt erwünscht

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Kunden wollen bei Finanzdienstleistungen Sicherheit im Internet und persönliche Beratung in der Filiale der Hausbank

Trotz zunehmender Nutzung mobiler Endgeräte und Online-Transaktionen wollen Kunden in Finanzfragen nicht auf die persönliche Betreuung ihrer Hausbank verzichten. Das sagten vier von fünf Befragten in einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Zugleich erwarten die Kunden in Deutschland für ihre Geldgeschäfte auch im Internet allerhöchste Datenschutz- und Sicherheitsstandards.

Das von der EU-Kommission geplante Zusammenführen von Online-Nutzer- und Kontodaten lehnen Bankkunden konsequent ab.

Die Annahme, dass die Finanzberatung in den Filialen der Kreditinstitute vor Ort bald ausgedient haben wird, ist ein Vorurteil: Die große Mehrheit der Befragten spricht sich – in allen Altersklassen – für die persönliche Betreuung in einer Geschäftsstelle ihrer Hausbank aus.

So antworten 81 Prozent auf die Frage, welches für sie der bevorzugte Weg zum Vertragsabschluss von Finanzprodukten ist, „in der Filiale“. Nur 13 Prozent entscheiden sich für das Internet. Zudem geben 78 Prozent an, dass sie sich bei Finanzentscheidungen auch weiterhin persönlich in einer Filiale beraten lassen möchten.

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Gleichwohl sind etwas mehr als die Hälfte, nämlich 56 Prozent, davon überzeugt, dass in Zukunft mehr Finanzdienstleistungen direkt über das Internet abgeschlossen bzw. gekauft werden. 44 Prozent geben an, dass sie ihren Zahlungsverkehr, wie z. B. Überweisungen oder Kontostände, bereits heute mittels Online-Banking regeln. Dabei erwarten neun von zehn der Befragten von ihrer Hausbank höchste Standards bei Datenschutz und Datensicherheit.

Sorge um Aufweichung von Datenschutz und -sicherheit durch geplante EU-Regelungen

Eine klare Mehrheit von 60 Prozent macht zudem deutlich, dass ihr das Zusammenführen von Nutzerdaten aus unterschiedlichen Quellen zu Verbraucherprofilen durch Unternehmen wie z. B. Internetdiensten Sorge bereite. Sie gehen davon aus, dass diese Datenschutz und Datensicherheit nur unzureichend gewährleisten. Lediglich 17 Prozent teilen diese Bedenken nicht. 57 Prozent geben sogar an, dass sie keine anderen Online-Zahlungsdienstleister als ihre Sparkasse oder Bank nutzen.

Keine persönichen Daten für kommerzielle Zwecke

Keine persönichen Daten für kommerzielle Zwecke

Diese Haltung ist besonders mit Blick auf den von der EU-Kommission vorgelegten Entwurf der Zahlungsdiensterichtlinie Payment Services Directive, kurz: PSD II, relevant. Bereits im April wies der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) darauf hin, dass die Planungen zum Zahlungsverkehr den Datenschutz gefährden: Die EU-Kommission will die Kreditinstitute dazu verpflichten, fremden Zahlungsdiensteanbietern bei der Abwicklung von Zahlungen im Internet einen Einblick in die Kontoumsatzdaten ihrer Kunden zu ermöglichen. Auf diesem Wege könnten solche Dienste das gesamte Zahlungsverhalten der Verbraucher auswerten.

Die repräsentative Studie wurde für die Publikation „Die Deutschen und ihr Geld. Vermögensbarometer 2014“ vom Wirtschafts- und Finanzmarktforschungsinstitut Icon im Auftrag des DSGV durchgeführt. Dafür befragte Icon 2.000 Verbraucher im Alter ab 14 Jahren im gesamten Bundesgebiet. Die Publikation wird am 23. Oktober 2014 im Rahmen des Weltspartages veröffentlicht und enthält Daten und Fakten zu den finanziellen Lebensumständen der Bevölkerung sowie ihrer Einstellung zum Sparen und zur Altersvorsorge. Darüber hinaus werden weitere inhaltliche Schwerpunkte wie Digitalisierung, Datensicherheit und Niedrigzinsphase thematisiert.

Quelle von Text- und Bildmaterial: DSGV