Schweden schafft das Bargeld ab

Die Schweden und das Bargeld
Die Schweden und das Bargeld

Die Schweden und das Bargeld

1976 sang Björn mit ABBA noch „Money, Money, Money“, jetzt wirbt er für das bargeldlose Schweden. In drei von vier Großbanken wird in den meisten Filialen kein Bargeld mehr ausgegeben. Rechnungen müssen per Kreditkarte, Smartphone oder Online-Banking beglichen werden.

Kann Schweden ein Vorbild für Deutschland sein?

„Nein, Deutschland hat von Schweden abweichende Rahmenbedingungen für die Bargeldbeschaffung“, erläutert dazu Axel Weiß, Leiter Zahlungsverkehrsstrategie beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Es gebe zum Beispiel viel weniger Geldautomaten, zudem werde das Netz immer weiter ausgedünnt. Für die „schwedische Strategie“, so meinen wir vom Magazin dazu, ist das ja auch nachvollziehbar. Außerdem werde, so Axel Weiß, im schwedischen Einzehandel viel weniger Personal eingesetzt. Die könnten sich dann nicht auch noch mit dem durchaus zeitintensiven Handling von Bargeld beschäftigen. In Deutschland kann man das gut am Beispiel von IKEA nachvollziehen. Ganz wichtig aber sei, das Deutschland eine ganz andere Servicekultur als Schweden habe. Das lasse eine Übertragung eines solchen Modells nicht zu.

Deutsches Bargeldhandling kostet 30 Mrd. Euro

Aber auch hierzulande bereiten dem Handel die Kosten dür das Bargeldhandling Sorge. Bezieht man alle Aufwendungen mit ein, kostet die Geldwirtschaft bei uns rund 1,2 Prozent der Wirtschaftskraft. Das sind gut 30 Milliarden Euro, rechnete die Deutsche Bundesbank jüngst vor. Da kann man doch schon mal ins Grübeln kommen, nicht wahr.

Die Schweden führen übrigens noch ein Argument ins Feld: Weiniger Bargeld geht einher mit weiniger Raubüberfällen. Auswertungen des schwedischen Bankenverbandes bestätigen das. Wenngleich insbesondere so mancher „alter Schwede“ mit dem Wegfall des Bargeldes Probleme hat, haben sich die meisten schon darauf eingestellt. Sogar die Kirchen sammeln die Kollekte vielfach schon per Kartenlesegerät ein.