Die Deutschen gönnen sich gern mal eine Auszeit: 77 Prozent sind im vergangenen Jahr mindestens fünf Tage verreist. Und die Reiselust ist ungebrochen: 69 Prozent haben für dieses Jahr Reisepläne. Nur 12 Prozent wollen definitiv zu Hause bleiben.
Zeitmangel dürfte dafür allerdings nicht der Hauptgrund sein: Im Schnitt haben Deutsche 30 Tage Urlaub im Jahr. Hinzu kommen elf bundesweite gesetzliche Feiertage. Damit ist Deutschland gemeinsam mit Frankreich europäischer Spitzenreiter.
Wahrscheinlich ist deshalb auch die durchschnittliche Reisedauer mit 12,9 Tagen vergleichsweise hoch. Dabei gilt: Je weiter das Reiseziel entfernt ist, desto länger bleiben die Deutschen. Singles gönnen sich die längsten Verschnaufpausen – schließlich hat man ja keine familiären Verpflichtungen.
Das machen die Deutschen im Urlaub
Die beliebtesten Urlaubsarten sind nach wie vor der Strand-, der Erholungs- und der Familienurlaub. Stark im Kommen: Städtereisen. Nicht ganz so gefragt sind Skiurlaube, Wanderreisen, Kulturtrips oder Wellnesstouren.
Auch Campen ist nicht ganz so beliebt. Die Deutschen bevorzugen Hotels oder Ferienhäuser.
Hier reisen die Deutschen am liebsten hin
55 Prozent der Urlauber erholten sich 2016 im europäischen Ausland, 11 Prozent gönnten sich eine Fernreise. Doch immerhin 34 Prozent verbrachten ihren Urlaub im Inland – am liebsten an dessen nordöstlichem Rand. Denn das beliebteste Ziel innerhalb Deutschlands ist – der Ostsee sei Dank – Mecklenburg-Vorpommern. Es folgen Bayern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Das beliebteste Auslandziel ist und bleibt – Überraschung – Spanien. Malle lässt grüßen! Auch Italien, Österreich, die Türkei und Kroatien liegen hoch im Kurs. Bei Fernreisen zieht es die Deutschen nach Nordamerika, Südostasien und in die Karibik.
Diese Länder meiden die Deutsche zurzeit
Die politische Lage hat als Kriterium bei der Wahl des Reiseziels deutlich an Relevanz gewonnen. 38 Prozent der Deutschen fühlen sich durch Terroranschläge in ihrer aktuellen Urlaubsplanung beeinflusst. Viele machen sich Sorgen, möchten am Reiseziel besonders vorsichtig sein oder islamische Länder meiden. Die Türkei beispielsweise verzeichnete im vergangenen Jahr einen Rückgang bei den Urlaubreisen um 23 Prozent. Auch nach Nordafrika (- 29 Prozent) und Frankreich (-15 Prozent) zog es weniger Urlauber. Auf der Gewinnerseite stand dagegen der europäische Mittelmeer-Raum.
So viel Geld geben die Deutschen für ihren Urlaub aus
Bei Reisen wird nicht geknausert: Die Ausgaben für den Urlaub steigen von Jahr zu Jahr. 2016 gab der Deutsche im Schnitt 1.166 Euro aus. Bei durchschnittlich 12,9 Urlaubstagen macht das 90 Euro am Tag. Darin sind jedoch nicht nur Flug- und Hotelkosten, sondern auch das Schokoeis am Strand oder der Kolosseum-Kühlschrankmagnet als Mitbringsel für Oma enthalten.
Mit zunehmendem Alter steigen auch die Ausgaben für den Urlaub, man gönnt sich etwas mehr. Je weiter weg, desto teurer? Das gilt nicht immer. In Italien gaben Urlauber für Pasta & Co. im Jahr 2016 durchschnittlich 100 Euro pro Tag aus. In der Türkei waren es trotz Flugkosten nur 23 Euro – ja, ja die All-inklusive-Urlauber.
Sie sind noch immer unentschlossen? Egal ob Balkonien oder Luxusurlaub in Brasilien: Wir wünschen Ihnen eine tolle Zeit!
Quellen: Sparkassen-Finanzportal, FUR Reiseanalyse, Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen