Sparkassenpräsident: Eigenheim für mehr Familien machbar als viele denken

Wissenschaftlich fundierte Referenzbudgets schaffen Klarheit

Wissenschaftlich fundierte Referenzbudgets erlauben individuellen Vergleich.

Wissenschaftlich fundierte Referenzbudgets schaffen Klarheit

Wissenschaftlich fundierte Referenzbudgets

Erstmals in Deutschland kann jeder private Haushalt seine Ausgaben mit anderen Haushalten vergleichen, die in einer ähnlichen Lebens-, Wohn- und Einkommenssituation sind. Damit sind bewusste Ausgabeentscheidungen auf Basis von wissenschaftlich fundierten Vergleichsbudgets möglich. Die Neuheit stellte der DSGV-Präsident heute in Berlin vor.

Ein sehr interessantes Ergebnis der Arbeit
Die monatliche Belastung einer Immobilienfinanzierung unterscheidet sich in vielen Fällen nur gering von der Kaltmiete, die Familien in unteren Einkommensklassen bezahlen. Die eigenen vier Wände sind damit für mehr Familien erreichbar als viele denken. Das ist ein zentrales Ergebnis der neu erstellten Referenzbudgets, die Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), am 18.07.2013 in Berlin vorgestellt hat.

„Viele Familien fragen sich, ob sie die monatliche Belastung beim Erwerb einer eigenen Immobilie stemmen können. Hier liefern die Referenzbudgets eine verlässliche Orientierung“, so Fahrenschon. Die Referenzbudgets zeigten, dass die monatliche Belastung für eine eigene Immobilie bei Familien in unteren Einkommensklassen über alle Lebensphasen hinweg ziemlich konstant sei. Ist sie einkommensangepasst und über einen langen Zeitraum verteilt, ist ein Eigenheim auch in diesem Einkommenssegment machbar. Mehr als 75 Prozent der Mieter wünschten sich eine eigene Immobilie. Fahrenschon: „Wenn die Politik hier die richtigen Weichen stellt, können mehr Menschen in die eigenen vier Wände gebracht werden.“

 

Verantwortungsvoller Umgang mit Geld
„Ziel der Sparkassen ist es, den verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu fördern. Das Angebot unseres Beratungsdienstes ‚Geld und Haushalt’ richtet sich an alle Bundesbürger, ganz gleich, ob Sparkassenkunde oder nicht. Es ist Teil des öffentlichen Auftrags, den die Sparkassen deutschlandweit erfüllen“, sagte Fahrenschon.

Die Referenzbudgets geben wichtige Orientierung, zum Beispiel auch wenn eine Familie Nachwuchs erwartet und sich auf die neuen Ausgaben einstellen will. Die Daten zeigen, dass von der Kleinkindphase bis hin zur mittleren Altergruppe zwischen sechs bis 13 Jahren nahezu alle Ausgaben um bis zu 30 Prozent steigen. Unterrichts- und Kursgebühren verdoppeln sich fast. Im Teeniealter erhöhen sich die meisten Ausgaben nochmals, speziell auch die enorm ansteigenden Ausgaben für Mobilität. Die fallenden Ausgaben im Bereich Bildung und Freizeit können diese Steigerung nicht ausgleichen.

Fahrenschon: „Wer seine Ausgaben auf den Prüfstand stellt, hat jetzt erstmals eine detaillierte Vergleichsmöglichkeit und findet Anstöße  für Verbesserungen. So individuell wie die Lebensentwürfe sind auch die Budgetplanungen. Uns ist es wichtig, dass jeder die notwendigen Hilfestellungen hat, mit seinem Einkommen gut auszukommen.“

Referenzbudgets als Selbstinformationstool
Die Referenzbudgets wurden auf der Grundlage der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2008, des Statistischen Bundesamtes berechnet, für die bundesweit 55.000 Haushalte 3 Monate lang ein Haushaltsbuch geführt haben. Die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft (DGH) hat daraus wissenschaftlich fundiert und detailliert Referenzbudgets für 84 Haushaltstypen berechnet.

Der Beratungsdienst Geld und Haushalt der Sparkassen-Finanzgruppe hat dieses Vorhaben finanziert und stellt die Referenzbudgets als Selbstinformationstool allen Bundesbürgern auf der Internetseite www.geldundhaushalt.de zur Verfügung.

Verbraucher- und Schuldnerberatungsstellen können bei der DGH eine ausführliche Publikation gegen eine Schutzgebühr erwerben.