Witten entdecken: Bahnhofstraße und Kornmarkt

Die obere Bahnhofstraße mit festlicher Weihnachtsbeleuchtung, im Volksmund etwas despektierlich "Leuchtende Unterhosen" genannt.
Die obere Bahnhofstraße mit festlicher Weihnachtsbeleuchtung, im Volksmund etwas despektierlich "Leuchtende Unterhosen" genannt.

Die obere Bahnhofstraße mit festlicher Weihnachtsbeleuchtung, im Volksmund etwas despektierlich „Leuchtende Unterhosen“ genannt.

Bahnhofstraße und Kornmarkt

Was für Berlin der Ku‘damm und für Düsseldorf die Königsallee, das ist für Witten die Bahnhofstraße. Sie wirkt zwar nicht so mondän, stellt aber doch die Hauptschlagader der Wittener Innenstadt dar und verbindet sozusagen „Ober- und Unterstadt“, den Kornmarkt mit dem Hauptbahnhof im unteren Auslauf.

Mit dem Rathausplatz, dem Berliner Platz und den einmündenden Straßenbereichen bietet sich den Bürgern ein großflächiger zusammenhängender Fußgänger- und Einkaufsbereich. Die Besucher der Stadt wird eine für Fußgängerzonen außergewöhnliche Besonderheit überraschen: Hier fährt die Straßenbahn.

Die Wittener Stadtgalerie

Die Wittener Stadtgalerie

1999 erfuhr die Bahnhofstraße eine umfassende Neugestaltung. Die Kernfrage, ob die Straßenbahn weiterhin ihren Weg durch die Fußgängerzone nehmen sollte, wurde vom Stadtrat einstimmig befürwortet, auch unter Beteiligung und Zustimmung der Bevölkerung. Die Straßenbahn und ihre Haltestellen, Oberleitungsmasten und Straßenbeleuchtung wurden bewusst als Gestaltungsmittel ins Straßenbild einbezogen. Im Zuge der weiteren Neugestaltung der Innenstadt wurden 2008 die ehemalige Hauptpost und das City-Center abgerissen und an deren Stelle im Jahr 2009 das Einkaufszentrum Stadtgalerie errichtet.

Auch am Kornmarkt sind Veränderungen vorgesehen.

Der "abgeschobene" Sackträgerbrunnen, hier in frühlingsversprechender Umgebung

Der „abgeschobene“ Sackträgerbrunnen, hier in frühlingsversprechender Umgebung

Dieser geschichtsträchtige Platz soll ein neues Gesicht erhalten und einer anderen Nutzung zugeführt werden. Ein erster Schritt ist mit der Verlegung des Busbahnhofs zum Hauptbahnhof vollzogen, das zukünftige Konzept ist allerdings noch nicht abschließend entschieden.

Der Wittener Kornmarkt war im 17. und 18. Jahrhundert ein bedeutender Handelsplatz für Korn und Getreide für die gesamte Region. Hier stand ursprünglich der Sackträgerbrunnen. Er zeigt die Darstellung eines unter der Last eines schweren Sacks gebeugten Mannes und erinnert an die Gilde der Wittener Sackträger. Das Unterteil des heutigen Brunnens ist nicht mehr im Original erhalten, während die Skulptur des Sackträgers noch die Originalfigur zeigt. Nach dem Krieg erfolgte die Umgestaltung des Kornmarkts und der Brunnen wurde demontiert. Die Standorte wechselten, bis er schließlich 1990 seinen Platz an der Heilenstraße fand. Dort ist er noch heute zu bewundern.