Witten entdecken: Bergbauwanderweg im Muttental

Das Bethaus der Bergleute im Muttental

Das Bethaus der Bergleute im Muttental

Bergbauwanderweg im Muttental

Neben dem Kemnader See und dem Hohenstein ist das Muttental das wohl bekannteste Naherholungsgebiet Wittens mit überregionaler Bedeutung.

Das ausgedehnte Muttental gilt als die Keimzelle des Ruhrbergbaus. Namensgebend ist der Muttenbach, der „In der Mutte“ in Durchholz entspringt und sich zunächst durch eine sanft hügelige Wiesenlandschaft schlängelt. Das Tal wird enger, der Bach speist die Forellenzuchtteiche Am Masling und trifft nach ca. zwei Dritteln seiner Fließlänge am Rauendahl im bewaldeten Muttental ein. Der Sage nach entzündete in Urzeiten ein Schweinehirt ein wärmendes Feuer, welches die ganze Nacht hindurch brannte und nicht ausgehen wollte.

Was war geschehen?

Flöz im Steinbruch Dünkelberg

Im Muttental liegen Kohleflöze, die nahe an der Oberfläche verlaufen.  Dies kann man eindrucksvoll im Steinbruch Dünkelberg bestaunen. Besagter Schweinehirt soll sein Feuer an einer solchen Stelle entzündet haben.

So könnte es gewesen sein: Die an der Oberfläche befindlichen, gut zugänglichen Kohlevorkommen wurden von den Bauern in Mulden, den sogenannten „Pingen“, ausgegraben. Bereits im frühen 16. Jahrhundert wird der Kohleabbau urkundlich erwähnt, vermutlich reicht er jedoch sehr viel weiter zurück.

Mitte des 18. Jahrhunderts begann man, die Kohle bergmännisch in größerem Stil abzubauen. Es wurden zunächst waagerechte Stollen in den Berg getrieben. Später, mit dem Einsatz von Dampfmaschinen, konnten im Tiefbauverfahren senkrechte Schächte gegraben und tiefer gelegene Vorkommen erschlossen werden.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich ein reger Bergbau entwickelt. Etliche Kleinstzechen, aber auch wilde, unkontrollierte Grabungen wurden vorgenommen. Aufgrund der Gefahr von Tagesbrüchen warnen Hinweisschilder davor, die Wege zu verlassen: Bis zum heutigen Tag tun sich unvermittelt Löcher im Untergrund auf und Hohlräume fallen ein. Es erfolgte ein systematischer Abbau und es entstanden bedeutend größere Zechen wie die Zechen Nachtigall und Theresia, Kleinzeche Herberholz sowie diverse Förderstellen. Der Kohleabbau verlor um die Jahrhundertwende (1900) schließlich wieder an Bedeutung.

Berghauser Straße

Die Zeugnisse dieser Industrieepoche sind allerdings erhalten geblieben und im Bergbauwanderweg mit 33 Stationen und ausführlichen Detailinformationen dokumentiert. Besondere Höhepunkte sind der Steinbruch Dünkelberg, in dem ein Flöz zu erkennen ist, die ehemalige Zeche Nachtigall, Zeche Theresia, das Bethaus und die Kleinzeche Herberholz. Ebenfalls liegen die Ruine Hardenstein und Schloss Steinhausen auf der Route. Zugänglich ist die Region über umliegende Parkplätze zum Beispiel am Schloss Steinhausen und vom Parkplatz Rauendahl am oberen Muttenbach.

Der Bergbauwanderweg hat eine Länge von etwa 9 km und nimmt rund zwei bis zweieinhalb Stunden in Anspruch. Mögliche Ausgangspunkte gibt es reichlich. Es befinden sich Parkplätze an der Zeche Nachtigall, Zeche Theresia, auf Steinhausen, im Rauendahl und an weiteren Standorten.

Weitere Informationen finden Sie unter  stadtmarketing-witten.de