Witten entdecken: Ruhrviadukt

Der Ruhrviadukt stellt eine technische Spezialität und Meisterleistung der Ingenieurbaukunst dar
Der Ruhrviadukt stellt eine technische Spezialität und Meisterleistung der Ingenieurbaukunst dar

Der Ruhrviadukt stellt eine technische Spezialität und Meisterleistung der Ingenieurbaukunst dar

Der Ruhrviadukt

Es war seinerzeit sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis, mit der Eisenbahn über den Ruhrviadukt in Witten einzufahren. Der Viadukt schmiegt sich in einer lang gestreckten sanften Kurve an den Ruhrhang und bot dem Reisenden von Süden kommend einen großartigen Blick in das sich öffnende Ruhrtal mit seinen bewaldeten Hängen des  Hohensteins.

Wer würde das nicht gerne auch heute einmal erleben? Aber leider ist das nicht mehr möglich, denn es fahren keine Personenzüge mehr über den Viadukt. Die Brücke hat lediglich 45 Jahre Personenverkehr in ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte erlebt, bis der Betrieb 1979 wieder eingestellt wurde.

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Auch wenn einem dieser Anblick als Eisenbahnfahrer nicht mehr vergönnt ist, so kann man doch die nicht weniger spektakulären Weitsichten in umgekehrter Richtung auf den Viadukt und seine Umgebung genießen: Vor allem vom Steilhang des Hohensteins sind herrliche Ausblicke gegeben.

Wittener Ruhrviadukt

Wittener Ruhrviadukt

Das Bauvorhaben war seinerzeit bei der Bevölkerung eher umstritten und wurde als störend und landschaftsverschandelnd abgelehnt. Heute ist es geschätztes Wahrzeichen Wittens und fügt sich harmonisch ins Landschaftsbild ein. Das Bauwerk ist eindrucksvoller Zeuge der wachsenden Industrialisierung der Jahrhundertwende. Die aufstrebende Stahl- und Kohleindustrie machte leistungsfähige Transportverbindungen mit den Produktions- und Verarbeitungsstätten dringend notwendig. Die Eisenbahn erfuhr einen Aufschwung und das Schienennetz wurde ausgebaut.

Gegen anfängliche Widerstände stimmte der Preußische Landtag dem  Ausbau einer Bahnverbindung zunächst zwischen Witten und Schwelm zu. Die Arbeiten dauerten von 1913 bis 1916. Die Fertigstellung der gesamten Bahnlinie verzögerte sich kriegsbedingt bis nach 1923/24. Der erste Teilabschnitt Witten – Wengern wurde 1926 freigegeben und der Viadukt zunächst nur für den Güterverkehr genutzt. Der Personenverkehr zwischen Witten und Schwelm konnte schließlich am 14. Mai 1934 eröffnet werden, wurde allerdings bereits 1979 wieder eingestellt. Seitdem fahren bis heute nur noch Güterzüge über den Viadukt zwischen Witten und Hagen.

Knotenpunkt der Fachwerkkonstruktion

Knotenpunkt der Fachwerkkonstruktion

Das monumentale Bauwerk stellt eine technische Spezialität und Meisterleistung der Ingenieurbaukunst dar. Ins Auge fällt vor allem die unterschiedliche Bauweise. Der überwiegende Teil ist als Betonbogenbrücke ausgeführt. Die Verkleidung des Viadukts besteht aus Naturstein, während der wittenseitige Rest als sichtbare Fachwerkkonstruktion vermutlich wegen des speziellen Bodenuntergrunds am Mühlgraben ausgeführt ist.

Weitere historische Brückenbauten aus der Zeit der Jahrhundertwende sind flussaufwärts in Herdecke und in Wengern im Elbschebachtal zu bestaunen. In dem sich hier anschließenden ausgedehnten Gebiet kommen besonders Wanderfreunde auf ihre Kosten.