Mit unserem Sparkassenkalender 2017 mit dem Titel „Witten im Fokus“ zeigen wir nicht nur Monat für Monat wunderbare Impressionen aus unserer Ruhrstadt, sondern geben auch wertvolle Foto-Tipps und Tricks, die das eigene fotografische Know-How verbessern oder gar das Interesse für Fotografie und unser schönes Witten erst wecken.
Dezember-Foto-Tipp: Licht und Fotografie III – „Blaue Stunde“ und „Available Light“
Kaufhof, Bildautor: Dirk Herppich
„Blaue Stunde“
Das „Blau“ bezieht sich nicht auf einen bestimmten Zustand nach Arbeitsschluss, auch wenn es sich häufig einfach um die frühabendliche Stunde nach der Arbeitszeit handelt. Genau genommen bedeutet die „Blaue Stunde“ die Zeit der Abenddämmerung, die Zeit zwischen Sonnenuntergang und Nacht. Zu dieser Zeit sind, wenn vorhanden, die künstlichen Lichter wie Straßenlaternen oder Schaufensterbeleuchtung schon eingeschaltet. Dazu kommt das noch vorhandene blaue Restlicht des Tages. In dieser recht kurzen Phase werden die Konturen der Umgebung noch hinreichend ausgeleuchtet und wirken daher sehr plastisch, was natürlich einen besonderen fotografischen Reiz verleiht. In der Kombination mit Kunstlicht wirken die Farben auf dem Foto sehr intensiv. Allerdings ändern sich die Lichtverhältnisse innerhalb von Minuten; die Belichtungszeiten werden entsprechend länger und ohne Stativ wird kaum eine lohnende Aufnahme zustande kommen. Anmerkung: Die in ein Smartphone integrierte Kamera „sammelt“ alles vorhandene Licht und so entstehen auch ohne Blitz sehr helle Bilder, die der Wirklichkeit nicht entsprechen, auch keinerlei Bildstimmung hervorrufen und deshalb fotografischen Ansprüchen kaum genügen können.
Rathaus, Bildautor: Dirk Herppich
Auf der Eisbahn, Bildautor: Harry Handschuh
„Available Light“
Hierunter wird meistens verstanden: mit wenig Licht fotografieren. Aber es ist viel allgemeiner das Fotografieren gemeint, das mit dem vorhandenen Licht auskommt, auch wenn es wenig ist. Es wird also kein künstliches weiteres Licht eingesetzt wie etwa ein Blitzlicht. Es gibt zahlreiche Situationen, in denen ein Blitz die Stimmung verändert oder gar zerstört. Dann muss man als
Fotograf/in genau überlegen, auf welche Details es einem wirklich ankommt. Available Light bezieht sich also durchaus nicht nur auf die Abendstunden. Folgendes Beispiel soll das verdeutlichen: Es wird in hellem Sonnenlicht fotografiert, aber das Objekt oder die Person, auf die es ankommt, befindet sich im Schatten. Nach Möglichkeit sollte man sich dem Objekt soweit nähern, dass es bildfüllend dargestellt wird und dann ohne Probleme heller belichtet werden kann. Wenn das nicht möglich ist, muss man mit der selektiven Belichtungsmessung der Kamera arbeiten oder versuchen, später die zu dunkle Partie mit einem Bildbearbeitungsprogramm aufzuhellen. (vgl. auch Kalenderblätter Juli und Oktober)
Übrigens: Bei Fotos und Bildtipps hat uns der Fotoclub ObjectivArt’96 Witten/Herdecke e.V. unterstützt.