Mit unserem Sparkassenkalender 2017 mit dem Titel „Witten im Fokus“ zeigen wir nicht nur Monat für Monat wunderbare Impressionen aus unserer Ruhrstadt, sondern geben auch wertvolle Foto-Tipps und Tricks, die das eigene fotografische Know-How verbessern oder gar das Interesse für Fotografie und unser schönes Witten erst wecken.
Oktober-Foto-Tipp: Licht und Fotografie II – vom Seiten-, Streif- und Gegenlicht zur Fotografik
Nicht nur die Tageszeiten spielen eine große Rolle, auch die Richtung, aus der das Licht kommt, kann für die Qualität und Aussage des Fotos entscheidend sein. Einige der wichtigen Lichtarten sollen hier skizziert werden. Am häufigsten zur Anwendung gelangt das Seitenlicht. Wie der Name schon sagt, fällt das Licht von der Seite her auf das Objekt oder die Landschaft. Dadurch wird deren Räumlichkeit betont, da das Licht natürlich mehr oder weniger Schatten wirft, wodurch Strukturen und Konturen deutlich betont werden. So wirken beispielsweise die beiden vom Motiv sehr ähnlichen Aufnahmen des Ruhrtals durch die verschiedenen Lichtsituationen sehr unterschiedlich. Eine besondere Form des Seitenlichts kommt in Form des Streiflichts vor. Streiflicht ist Licht, das von der Seite auf eine Fläche einfällt. Es kann diffuses Licht sein oder ein scharfer Strahl, der einen Schlagschatten erzeugt. Bei tiefstehender Sonne trifft das Licht in einem flachen Winkel auf die Oberfläche, so dass selbst kleinste Unebenheiten Schatten werfen. Dadurch wird nicht nur die Struktur der Oberfläche deutlich, sondern das Bild erhält auch Tiefe und wirkt dadurch interessanter. Wie bereits zuvor beschrieben, ist die Möglichkeit, auf Streiflicht zu setzen, zeitlich sehr begrenzt, was bei der Planung berücksichtigt werden muss. Wenn sich die Lichtquelle hinter dem zu fotografierenden Motiv befindet und das Licht deshalb mehr oder weniger direkt in die Kamera scheint, spricht man von Gegenlicht. Hier scheiden sich die Geister. Viele Fotografen vermeiden diese Situation, andere wiederum sind von den gestalterischen Möglichkeiten begeistert. Richtig eingesetzt, schafft das Gegenlicht eine dramatische und spannende Bildstimmung, wobei es abzuwägen gilt, ob man das Motiv als Silhouette abbildet oder es doch lieber angemessen ausgeleuchtet vor dem hellen Hintergrund darstellt. Wie auch in anderen Fällen hilft eine Belichtungsreihe. Verzichtet man bewusst auf Zwischentöne und wird das Motiv auf seine reine Form reduziert dargestellt, spricht man von Fotografik. Meistens wählt man dazu reines Schwarz-Weiß. Durch den Verzicht auf Zwischentöne sind solche Fotografiken der Rubrik der abstrakten Fotografie zuzuordnen. (vgl. auch Kalenderblätter Juli und Dezember)
Blick auf die Ruhr; Bildautor: Christian Wölk
Hammerteich; Bildautor: Hans Marx
Blick auf die Ruhr; Bildautor: Peter Lück
Wolkenwanderer; Bildautor: Roland Schneider
Übrigens: Bei Fotos und Bildtipps hat uns der Fotoclub ObjectivArt’96 Witten/Herdecke e.V. unterstützt.