Eigentümer war trotzdem nicht von der Beitragspflicht befreit

Auch wenn eine Eigentumswohnung wegen größerer Mängel vorübergehend nicht benutzbar ist, so schuldet der Eigentümer der Gemeinschaft trotzdem in vollem Umfang die Beitragszahlungen. Der Betrag kann nicht gemindert werden.

Das Urteil im Detail

Der Fall: Eine Wohnungseigentümerin konnte drei Objekte innerhalb einer Wohnanlage nicht nutzen, weil sie grundlegend saniert werden mussten. Wer die Verantwortung für den schlechten Zustand der Immobilien trug, das war strittig. Trotzdem hielt sich die Eigentümerin von ihrer Beitragspflicht an die Gemeinschaft für befreit. Die übrigen Mitglieder erhoben Klage auf Zahlung, um doch noch an das Geld zu kommen.

Das Urteil: Eine Zivilkammer wies darauf hin, dass Eigentümer wegen Unbenutzbarkeit von Wohnungen im Regelfall kein Minderungsrecht besitzen. Sie alleine trügen das Risiko von Benutzbarkeit bzw. Vermietbarkeit. Das Wohngeld sei deswegen im konkreten Fall im vollen Umfang zu bezahlen. (Landgericht Berlin, 55 S 81/17)

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Quelle: LBS Infodienst Recht und Steuern

Makler musste nicht über Raumbeschaffenheit aufklären

Wenn ein Immobilienverkäufer oder der von ihm beauftragte Makler einen nennenswerten Mangel an einem Objekt verschweigt, dann kann der Erwerber im Nachhinein Schadensersatz geltend machen. Die Erfolgschancen schwinden allerdings , wenn der vermeintliche Mangel ohnehin offenkundig war.

Das Urteil im Detail

Der Fall: Ein Ehepaar hatte eine Eigentumswohnung gekauft. Im Exposé der Maklerin firmierten zwei Räume im Souterrain als „Gäste- und Wohnzimmer“. Doch nach Vertragsabschluss stellten die neuen Eigentümer fest, dass die betreffenden Räume nach den öffentlich-rechtlichen Vorschriften zur Fenstergröße gar nicht als Wohnfläche zu bezeichnen waren. Sie forderten einen anteilmäßigen Verlustausgleich des Kaufpreises, der 590.000 Euro betragen hatte.

Das Urteil: Der Bundesgerichtshof entschied wie zuvor schon das Oberlandesgericht Frankfurt zu Gunsten der Maklerin. Zwar habe sie als Expertin bemerken müssen, dass das Souterrain nicht die Bestimmungen für eine Wohnfläche erfülle. Doch habe sie davon ausgehen dürfen, nicht eigens auf die Besonderheit dieser Räume hinweisen zu müssen. Man habe ja bei der Besichtigung sogar noch ausdrücklich über die problematischen Lichtverhältnisse gesprochen. (Bundesgerichtshof, Aktenzeichen I ZR 194/19)

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August: Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)


Der Blutweiderich ist relativ anspruchslos, was seinen Standort angeht, bevorzugt aber feuchte Stellen. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt die Staude ebenso gut wie Staunässe.

Weil die blühende Pflanze sehr attraktiv aussieht, könnte man vermuten, dass sich eine Zierpflanze in die Wildnis verirrt hat.

Die leuchtend dunkelrosa Blüten vom Gewöhnlichen Blutweiderich sind nicht nur eine Augenweide – sie locken auch viele Bienen und Schmetterlinge in den Garten. Blutweiderich ist ein Nektarspender von besonderem Wert. Vor allem Schwebfliegen besuchen die auffälligen Blütenstände und sorgen zuverlässig für eine Fremdbestäubung der Narben.

Außerdem ist der Blutweiderich eine wichtige Futterpflanze für die Raupen aus der Gattung der Nachtpfauenaugen.

In Nordamerika steht der Gewöhnliche Blutweiderich seit seiner Einführung durch den Menschen im 19. Jahrhundert in dem Ruf, ein lästiges „Unkraut“ zu sein. Einst als Heil- und attraktive Gartenpflanze eingeführt, breitete sich diese Art rasch aus. Es gibt aber keine Hinweise darauf, dass der Blutweiderich einheimische Arten verdrängt.

Ein einzelnes Pflanzenexemplar kann bis zu drei Millionen Samen produzieren, die durch Wind und Wasser ausgebreitet werden. Die Samen sind mit Schleimhaaren ausgestattet und haften leicht an Wasservögeln fest, die sie auf diese
Weise ausbreiten. Die klebrigen Samen können auch am Fell von Tieren haften bleiben und werden oft weit verschleppt. Sie keimen in nahezu allen ausreichend feuchten Böden im nächsten Frühjahr.

In Notzeiten aß man die jungen Sprossen, Blätter und die innen weiße Grundachse als Gemüse.

Aufgrund seines hohen Gerbstoffgehalts zwischen 9 % (Wurzel) und 14 % (Blüten) gerbte man schon im 16. Jahrhundert auch Leder mit Blutweiderichsaft. Außerdem wurden damit Holz und Seile imprägniert, um schnelle Fäulnis im Wasser zu verhindern.

Der Blutweiderich wurde bereits im Altertum als Heilpflanze benutzt. Nach Plinius wurde die Pflanze gegen Ekzeme eingesetzt. Dioskurides empfahl sie gegen Blutspeien und Ruhr.

Als Heilmittel werden Blüten und der Wurzelstock des Blutweiderichs genutzt. Die Pflanze besitzt aufgrund der Gerbstoffe stark adstringierende, bakterizide, blutstillende und harntreibende Eigenschaften. In der Naturheilkunde werden Extrakte aus den gerbstoffhaltigen Wurzeln des Blutweiderichs als blutstillende Mittel bei äußeren und inneren Blutungen verwendet – daher der Name der Pflanze.

Die Stängel des Blutweiderichs kann man gegen Zahnfleischbluten kauen. Mit dem roten Farbstoff färbte man früher Zucker.

Steckbrief
Familie: Weiderichgewächse (Lythraceae)
Verbreitung: Europa, Nordwestafrika, Asien; in Nordamerika und Australien eingebürgert
Standort: staudenreiche Feuchtwiesen, Röhricht und Gräben, an Ufern von Teichen und Fließgewässern; auf nährstoffreichen,
auch kalkhaltigen Lehm- und Tonböden; halbschattig bis sonnig
Wuchs: ausdauernde Pflanze (mehrjährig)
Wuchshöhe: 50 bis 120 cm
Stängel: bis zu 50 aufrechte, teils verzweigte, behaarte, vierkantige Stängel können aus dem Rhizom wachsen
Blüte: langer ährenförmiger Blütenstand; Blüten 1,5 bis 2,5 cm breit, purpurrot, mit sechs schmalen Kronblättern, in dicht
gedrängten Quirlen
Blütezeit: Juli bis September
Blätter: schmale lanzettliche Blätter sitzen sich im unteren Stängelbereich jeweils zu dritt, weiter oben paarweise gegenüber
Frucht: zweifächerige Kapsel
Wurzel: Wurzelstock dick und holzig

Smoothie mit Blutweiderich
■ 1 Handvoll Blätter vom Blutweiderich
■ 5 Blätter Schwarzkohl
■ 1 Banane
■ 1 Handvoll Heidelbeeren
■ 1 geschälte Kiwi
■ 1 EL Mandelmus
■ Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack
Um einen feinen, faserfreien und zugleich cremigen grünen Smoothie zu erhalten,
werden die Zutaten mit einem Hochleistungsmixer bestmöglich zerkleinert.
Quelle: www.smoothie-mixer.de/wildkraeuter-lexikon/blutweiderich

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Juli: Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)

Die graufilzigen weichen Blätter der zweijährig wachsenden Kleinblütigen Königskerze bilden im ersten Jahr eine Blattrosette, bevor im Jahr darauf ein reich beblätterter Stängel mit einer hohen Blütenkerze daraus hervorwächst. Die gelbblühende Pflanze wächst kerzengerade und kann bis zu zwei Meter groß werden. In ihrem Aussehen ähnelt sie einer Fackel und wurde früher auch als solche verwendet: Die in Pech oder Harz getauchten Stängel spendeten angezündet in der Dunkelheit Licht.

In Europa kommen mehrere Königskerzenarten vor, die zum Teil leicht miteinander zu verwechseln sind. Bei uns findet man wild wachsend auch die Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum) mit etwas größeren Blüten oder die Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum) mit dunkelfarbiger Blütenmitte.

Alle Königskerzen bilden eine gute Bienenweide, aber auch wichtige Futterpflanzen für die Raupen einiger Schmetterlingsarten wie z. B. den Königskerzen-Mönch. Neben Bienen und Hummeln zählen kurzrüsselige Schwebfliegen und Käfer zu den typischen Blütenbestäubern.
Die Blüten besitzen zwar keinen Nektar, bieten aber ihren Bestäubern reichlich Pollen an.

Im Spätsommer werden die zahlreichen winzigen Samen der Königskerze über den Wind ausgebreitet. Zum Keimen benötigen sie ausreichend Licht.

Typisch für die Kleinblütige Königskerze ist die dichte Behaarung. Der Filz aus wollig weichen Haaren, der die Pflanze überzieht und sie vor Austrocknung und zu starker UV-Strahlung schützt, hat der Königskerze auch den Namen Wollblume eingetragen.

Der Volksglaube meint, dass mithilfe der Wollblume eine Wettervorhersage für den kommenden Winter möglich sei. Locker besetzte Blütenstände sollten auf schneearme Perioden, kleine Blütenstände auf schneearme Winter, besonders lange Blütenstände mit dichtem Blütenbesatz auf lange, schneereiche Winter hinweisen.

In Russland soll die Wolle der Blätter als Zunder benutzt worden sein.

In der Naturheilkunde gilt die Königskerze als schleimlösend und harntreibend. Schon von Plinius wurde die Königskerze zur Behandlung von Verletzungen und Lungenentzündung empfohlen. Hildegard von Bingen empfiehlt „Wullena“ gegen Heiserkeit und Brustschmerzen sowie dem, der ein „schwaches und trauriges Herz hat“.

Aus den Blättern oder Blüten können ein Tee, eine Tinktur oder ein Sirup hergestellt werden, welche bei Reizhusten, Bronchitis oder Asthma helfen können. Die Volksmedizin nutzt die Königskerze außerdem bei Blasen- und Nierenerkrankungen, gegen Rheuma und bei Neuralgien. Des Weiteren wird das Abheilen von Hautwunden unterstützt. Wichtige Inhaltsstoffe sind Schleimstoffe, Flavonoide, Saponine und ätherische Öle.

Steckbrief
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Verbreitung: Mittel- und Südeuropa, Westasien
Standort: an sonnigen, steinigen sowie mäßig trockenen Wegrändern, auf Brachen und
Ruderalflächen, im Siedlungsbereich, an Gräben
Wuchs: zweijährig; aufrechter, hoher Wuchs
Wuchshöhe: 30 bis 200 cm
Blüte: lange Blütenstände mit ca. 1 bis 3 cm großen fünfblättrigen gelben Blüten; stehen dicht
in ährig angeordneten Knäueln zusammengefasst
Blütezeit: Juli bis September
Blätter/Stängel: gerader
Stängel mit lang herablaufenden Blättern; diese bis auf die untersten Blätter ungestielt;
beiderseits dicht wollig-filzig behaart; Blattspreite länglich bis eiförmig
Frucht: eiförmige Kapselfrucht
Fruchtreife: Juli bis Oktober
Wurzel: rübenähnlich verdickte Hauptwurzel

Königskerzensirup7

■ Saft und die Schale einer unbehandelten Zitrone
■ ½ l Wasser
■ 300 g Zucker
■ jeweils 3 EL Blüten der Königskerze, Malve und des Gänseblümchens
■ dazu noch 20 g Thymian- und Spitzwegerichblätter
■ 5 EL Honig
Das Wasser mit der Zitronenschale und dem -saft aufkochen, dann den Zucker hinzufügen
und einkochen, bis die Flüssigkeit sirupartig ist. Die Heilkräuter und den Honig beigeben,
in ein Glas füllen und 20 Tage bis 4 Wochen am Fenster stehen lassen.
Hilft bei Husten oder Erkältungen. Dazu mit Wasser verdünnt 3-mal am Tag einen EL
einnehmen, kann auch mit Wasser verdünnt werden.
Quelle: www.kraeuter-verzeichnis.de

Die Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank erschwert die Altersvorsorge. Denn wer Geld für später zurücklegt, kann derzeit nur mit geringen Zinsen rechnen. Einen Ausweg bietet eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus. Zwei Drittel der Menschen in Deutschland sehen darin die beste Altersvorsorge, wie der Kantar Trendindikator 2020 ermittelt hat. 

Der Vorteil für Immobilienfinanzierer: Sie profitieren jetzt von historisch günstigen Kreditzinsen. Das erleichtert vielen den Sprung in die eigenen vier Wände, insbesondere, wenn sie sich die aktuellen Konditionen für die gesamte Laufzeit der Finanzierung sichern, beispielsweise mit einem Bausparvertrag. Anstatt Miete zu überweisen, zahlen Eigentümer ihr eigenes Zuhause ab. „Sorgen über Mieterhöhungen oder Eigenbedarfskündigung müssen sie sich nicht machen. Und später, wenn die Immobilie abbezahlt ist, haben sie mehr Geld zur freien Verfügung“, erklärt LBS-Experte Joachim Klein.


Mit Wohn-Riester-Förderung geht es einfacher
Der Staat unterstützt Menschen auf dem Weg in die eigenen vier Wände mit der Wohn-Riester-Förderung. Diese kann über die Jahre Vorteile von mehreren zehntausend Euro bringen. Für jeden förderberechtigten Erwachsenen, der Wohn-Riester nutzt, gibt es bis zu 175 Euro Grundzulage im Jahr. Das gilt für alle, die Eigenkapital für eine selbstgenutzte Immobilie ansparen, genauso wie für diejenigen, die ihr Darlehen abzahlen. Zusätzlich gibt es für jedes ab 2008 geborene Kind 300 Euro und für ältere jeweils 185 Euro Kinderzulage. Eine vierköpfige Familie kann so jedes Jahr fast 1.000 Euro allein an Zulagen erhalten. Die Wohn-Riester-Förderung ist nicht an Einkommensgrenzen gebunden. Sie bekommt, wer vier Prozent seines sozialversicherungspflichtigen Brutto-Vorjahreseinkommens in den Wohn-Riester-Vertrag einzahlt, maximal 2.100 Euro inklusive Zulagen.

Der Bausparvertrag das einzige Riester-Produkt, bei dem die Zulagen sowohl in der Spar- als auch in der Darlehensphase fließen. In der Sparphase baut sich durch sie das Eigenkapital schneller auf und später helfen sie bei der Tilgung des Bauspardarlehens. Und wer bereits in der eigenen Immobilie lebt, kann ebenfalls von der Förderung profitieren. Ein für die Eigenheimfinanzierung genutzter Baukredit lässt sich mit Wohn-Riester umschulden – unabhängig davon, wann die Immobilie erworben wurde.

Zusätzlich können Wohn-Riester-Bausparer neben den Zulagen Steuervorteile nutzen, denn die eigenen Darlehensraten sind ebenso wie die Förderung als Sonderausgaben in der Einkommensteuererklärung für das entsprechende Jahr absetzbar. Im Rahmen einer sogenannten Günstigerprüfung entscheidet das Finanzamt bei der Bearbeitung automatisch, ob dies für den Riester-Nutzer neben den Zulagen einen zusätzlichen Vorteil bringt. Ab dem Renteneintritt müssen die geförderten Spar- und Tilgungsbeiträge dann versteuert werden. Doch in der Regel liegt der Steuersatz im Ruhestand weit unter dem im Berufsleben. Und die Belastung durch die Miete fällt weg. Das alles trägt dazu bei, dass das eigene Heim schneller abbezahlt ist.

Übrigens: Wenn Sie Ihre Wohnsituation ändern – und in „eigene vier Wände“ umziehen – oder eine Immobilie veräußern oder erwerben möchten, lohnt sich in jedem Fall ein Gespräch mit unseren Immobilienexperten.
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Quelle: LBS Infodienst Bauen und Finanzieren

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Juni: Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Das lichtliebende Echte Johanniskraut wächst an Wegrändern, auf Magerwiesen oder auf Ruderal- und Brachflächen. Auch in trockenen Pflasterritzen im Siedlungsbereich ist das anpassungsfähige Kraut zu finden. Seine langen Wurzeln ermöglichen ihm, auch bei anhaltender Trockenheit an Wasser zu gelangen.

Rund um den Zeitpunkt der Sommersonnenwende (21. Juni) und zum Fest Johannes des Täufers am 24. Juni (Johannistag) steht das Echte Johanniskraut in voller Blüte. Den an diesem Tag gesammelten Kräutern sprach man besonders große Heil- und Zauberkräfte zu.

Beim Zerreiben der gelben Blütenknospen wird ein roter Saft freigesetzt, der früher mit dem vom Kreuz tropfenden Blut Christi in Verbindung gebracht wurde. Solche „Blutstropfen“ führten im Volksmund zu dem Glauben, dass Johanniskraut verborgene magische Kräfte besitzt. So wurde es auch als Schutzkraut gegen Hexen verwendet.

Den roten Pflanzenfarbstoff nutzte man zum Färben von Speisen und Textilien.

Die Bestäubung der goldgelben Blüten erfolgt durch Insekten, obwohl sie nur Blütenstaub, aber keinen Nektar angeboten bekommen. Besonders Blattkäfer finden sich zahlreich zum „Abstauben“ ein.

Im Herbst werden die kleinen Samen von Tieren verschleppt oder durch den Wind verbreitet (Ballonflieger). Sie benötigen zum Keimen sehr viel Licht.

Das Echte Johanniskraut gehört zu den wertvollsten heimischen Heilpflanzen. Schon vor mehr als zweitausend Jahren priesen griechische und römische Schriften das Echte Johanniskraut als Heilmittel gegen Reptilienbisse, Melancholie und zur Wundheilung.

Seine Heilwirkung ist bis heute unbestritten. Weil die Pflanze vor allem bei Erkrankungen des Nervensystems zur Anwendung kommt, wird sie auch „Arnika der Nerven“ genannt. Johanniskraut hat sich besonders beim Abbau innerer Anspannungen, bei Ängsten und bei leichten bis mittleren Depressionen bewährt. Es wird als „Sonne für die Seele“ bezeichnet.

Wenn man die Blätter und Blüten gegen das Licht hält, entdeckt man viele kleine „Löcher“ (Tüpfel). Es sind die hellen Öldrüsen und die dunkleren Harzdrüsen, die zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe wie Hypericin, Flavonoide oder ätherische Öle enthalten.

Bei hoher Dosierung sind Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten möglich und die Haut kann empfindlich auf Sonnenbestrahlung reagieren. Andererseits wirkt das rote Johanniskrautöl (Rotöl) äußerlich bei Verbrennungen (Sonnenbrand), Hautentzündungen und wird bei Muskelschmerzen verwendet. Innerlich hilft es bei Magen- und Verdauungsbeschwerden. Gegen Nasenbluten wurden früher die getrockneten fein gemahlenen Blüten geschnupft.

Steckbrief
Familie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
Verbreitung: Europa, Westasien, Nordafrika; eingebürgert in Australien, Ostasien, Amerika
Standort: auf trockenen, mäßig nährstoffreichen Böden, häufig als Pionier auf Rohböden
Wuchs: ausdauernde Pflanze (mehrjährig)
Wuchshöhe: 30 bis 70 cm
Stängel: zweikantig, nach oben hin reich verzweigt, innen markig
Blüte: 5-zählige Blüten in Scheindolden, Kelchblätter
lanzettlich, sehr spitz, Kronblätter goldgelb, mit dunklen punkt- und strichförmigen Drüsen, viele Staubgefäße
Blütezeit: Juni bis September; blüht zur Zeit der Sonnenwende
Blätter: 1 bis 3 cm lang, eiförmig-länglich, ungestielt, ganzrandig, gegenständig, dicht mit durchscheinenden Öldrüsen punktiert, am Rand mit schwarzen Drüsen
Frucht: schmal-eiförmige, bis 10 mm lange, geriefte, wandspaltige Kapsel
Wurzel: stark verästelte, spindelförmige, bis 50 cm tief reichende Wurzel


Johanniskraut-Öl
Ein durchsichtiges Schraubglas zu einem Drittel locker mit im Mörser zerquetschten
frischen Blütenknospen und gerade geöffneten Blüten des Echten Johanniskrauts füllen.
Mit einem guten kalt gepressten Olivenöl übergießen, verschließen und 6 Wochen an
einen warmen, sonnigen Platz stellen. Hin und wieder schütteln. Die rote Flüssigkeit durch
ein altes Tuch filtern und in dunkle Fläschchen füllen. Zur Wundbehandlung bei Sonnenbrand und
kleineren Verletzungen sowie für Einreibungen bei rheumatischen Erkrankungen und bei Akne.


Quelle: Tubes, Gisela; Nutzbare Wildpflanzen – gesund und schmackhaft

Nicht alle Eigentümer mussten dem Anschluss zustimmen

In einer Wohnungseigentümergemeinschaft war man sich nicht einig, ob die Immobilie einen Glasfaseranschluss erhalten soll oder nicht. Bei der entscheidenden Abstimmung gab es eine Gegenstimme. Die Justiz musste klären, ob dieses Veto den Anschluss verhindert oder nicht. Im Urteil wurde darauf hingewiesen, dass bei für die Art der baulichen Veränderungen, die für den Anschluss an das Glasfasernetz erforderlich ist, im Prinzip eine Einstimmigkeit erforderlich sei. Ausnahmen seien nach dem Gesetz bei Fernsprech-, Rundfunk- und Energieanschlüssen vorgesehen. Hier gebe es zwar im Hause schon eine Basisversorgung, jedoch müsse man von zeitgemäßen Erfordernissen der Datenübertragung ausgehen. Das sei heute ein Teil der Grundversorgung. Der Kläger müsse deswegen die Schaffung eines Anschlusses dulden. Die Beeinträchtigung durch entsprechende Erdarbeiten sei auch nur zeitlich befristet. (Amtsgericht Plön, Aktenzeichen 75 C 11/19)

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Quelle: Infodienst Recht und Steuern

Schadenersatz ist anhand eines Kostenvoranschlages möglich

Der Erwerber einer Immobilie kann Schadenersatz für Mängel an seinem Objekt anhand eines Kostenvoranschlages verlangen, ohne zuvor selbst mit hohen Geldbeträgen in Vorleistung gegangen zu sein. So urteilte die höchstrichterliche Rechtsprechung.

Das Urteil im Detail

Der Fall: Schon bei Vertragsschluss über den Verkauf einer Eigentumswohnung war den Parteien bekannt, dass in der Vergangenheit bei einer Schlafzimmerwand Probleme mit Feuchtigkeit bestanden hatten. Der Verkäufer verpflichtete sich, beim Wiederauftreten solcher Schäden für deren Beseitigung aufzukommen. Tatsächlich wurde dieser Mangel später erneut festgestellt. Die Käufer forderten rund 8.000 Euro. Der Verkäufer weigerte sich, solche „fiktiven“ Mängelbeseitigungskosten zu begleichen.

Das Urteil: Es spiele keine Rolle, ob der neue Eigentümer die fälligen Arbeiten tatsächlich ausführen lasse oder sich mit dem Mangel abfinde, entschied der Bundesgerichtshof. Die entsprechende Zahlung, deren Höhe im Streitfalle durch ein Sachverständigengutachten geklärt werden müsste, habe der Schadenersatzpflichtige trotzdem zu leisten. Ein Anspruch auf Umsatzsteuer besteht allerdings nur, wenn diese tatsächlich angefallen ist. Der Senat bezog sich in seinem Urteil auf die höchstrichterliche Rechtsprechung vom sogenannten „kleinen Schadenersatz“, der im gesamten Kaufrecht genau solch eine Regelung vorsehe. Im Werkvertragsrecht, das zum Beispiel bei Neubauten im Verhältnis zwischen Bauherr und Architekt gilt, gibt es das nicht. Hier könne der fiktive Schadenersatz nach Meinung des BGH zu einer Überkompensation führen – etwa dann, wenn nur die vereinbarte Fliesenfarbe nicht exakt getroffen ist, aber trotzdem ein kompletter Austausch der Fliesen bezahlt werden müsste. (Bundesgerichtshof, Aktenzeichen V ZR 33/19)

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Viele Bundesbürger haben aufgrund der Corona-Pandemie ihr Konsumverhalten zurückgefahren und in den vergangenen Monaten Geld zur Seite gelegt. Vor allem junge Menschen wollen für ihre großen Träume mehr sparen, dabei sind ihnen Sicherheit und Flexibilität wichtig. Für sie lohnt sich ein Bausparvertrag – mit dem sie sich gleichzeitig staatliche Förderungen wie die Wohnungsbauprämie sichern.

Die Corona-Pandemie hat das Spar- und Konsumverhalten vieler Bundesbürger und Bundesbürgerinnen verändert. Das betrifft vor allem junge Menschen der Generation Z, der die heute 14- bis 29-Jährigen angehören. Für sie ist die Coronakrise die erste wirtschaftliche Krise, die sie bewusst miterleben und die sie mitten in ihrer beruflichen Ausbildung oder dem Studium trifft. Laut dem Vermögensbarometer 2020 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) haben 42 Prozent von ihnen ihre Konsumausgaben zurückgefahren – in keiner anderen Altersgruppe ist dieser Anteil höher. Außerdem gaben rund 78 Prozent der befragten 14- bis 29-Jährigen an, mehr sparen zu wollen.

Beim Vermögensaufbau sind den jungen Menschen vor allem Flexibilität und Sicherheit wichtig: Studierende oder Auszubildende möchten sich oft nicht auf ein Sparziel festlegen – schließlich wissen viele noch nicht, wo es sie beruflich oder privat einmal hin verschlägt. Gleichzeitig bevorzugt die Generation Z Sparformen ohne Risiken – nach Angaben des Kantar Trendindikator 2020 würden nur 28 Prozent von ihnen auf Anlageprodukte setzen, die Kursschwankungen unterliegen.

Bausparvertrag kombiniert Planungssicherheit, Flexibilität und staatliche Förderung

LBS-Expertin Monika Grave rät jungen Leuten daher zum Abschluss eines Bausparvertrags: „Er kombiniert Planungssicherheit mit größtmöglicher Flexibilität und lässt sich jederzeit an die individuellen Lebensumstände und Ziele anpassen.“ Außerdem sichern sich junge Bausparerinnen und Bausparer damit im aktuellen Zinstief für später ein günstiges Darlehen mit niedrigem Zinssatz – zum Beispiel für die Anschaffung der ersten eigenen Wohnung.

„Ein Bausparvertrag lohnt sich für junge Menschen auch wegen der Förderungen, mit denen der Staat sie beim Eigenkapitalaufbau auf dem Weg in die eigenen vier Wände unterstützt. Dazu gehört beispielsweise die Wohnungsbauprämie (WoP), die ab diesem Jahr deutlich erhöht wurde“, sagt Monika Grave. Wer bauspart, erhält zehn Prozent Wohnungsbauprämie auf seine jährlichen Einzahlungen von bis zu 700 Euro bei Alleinstehenden und 1.400 Euro bei Verheirateten. Ein wichtiges Förderkriterium ist das jährlich zu versteuernde Einkommen. Diese Einkommensgrenze wurde ab diesem Jahr ebenfalls angehoben: auf 35.000 Euro für Alleinstehende und 70.000 Euro für Verheiratete. „Die Wohnungsbauprämie ist für junge Menschen, die gerade in den Beruf eingestiegen sind, eine ideale Starthilfe für den Vermögensaufbau“, so die LBS-Expertin. „Ob sie das Guthaben später für die erste eigene Immobilie oder einen anderen Wunsch nutzen, können junge Bausparerinnen und Bausparer entscheiden, wenn es so weit ist. Sie müssen sich bei Abschluss also nicht auf eine wohnwirtschaftliche Verwendung festlegen.“ Die Voraussetzung, um die WoP zu erhalten ist allerdings, dass sie ihren Bausparvertrag bereits vor Erreichen ihres 25. Lebensjahres abgeschlossen haben. Dann können sie nach mindestens sieben Jahren frei über das gesamte Bausparguthaben verfügen, ohne die staatlichen Förderungen zu verlieren.  

Früh und regelmäßig Sparen lohnt sich

Noch ein Tipp der Bausparexpertin: „Für den Vermögensaufbau ist es entscheidend, möglichst frühzeitig mit dem Sparen zu beginnen und regelmäßig einen bestimmten Betrag beiseitezulegen. Die Höhe selbst ist gar nicht so wichtig. Wer bereits in jungen Jahren kleine Beträge auf seinen Bausparvertrag einzahlt, baut sich mitsamt den staatlichen Förderungen ein stattliches finanzielles Polster für die Zukunft auf und kann sich auch den Traum von der eigenen Wohnung schneller erfüllen.“

Übrigens: Wenn Sie Ihre Wohnsituation ändern – und in „eigene vier Wände“ umziehen – oder eine Immobilie veräußern oder erwerben möchten, lohnt sich in jedem Fall ein Gespräch mit unseren Immobilienexperten.
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Mai: Gewöhnlicher Beinwell (Symphytum officinale)
Der rau behaarte Beinwell mit seinen großen lanzettlichen Blättern gedeiht auf nährstoffreichen, feuchten Wiesen, an Wegrändern und am Ufer von Gewässern. Seine zarten hell- bis dunkelvioletten, seltener gelblich weißen Blütenglöckchen locken im Frühjahr hungrige Hummeln, Bienen und Schmetterlinge an. Um an den begehrten Nektar zu gelangen, benötigen die Insekten einen langen Rüssel. Viele Beinwellblüten weisen jedoch direkt über dem Kelch ein Loch in der Kronröhre auf, das kurzrüsselige
Hummeln hineingebissen haben, um den Nektar zu erreichen. So haben auch Honigbienen eine Chance, an die süße Nahrung zu gelangen.

Im Spätsommer werden die reifen Beinwellsamen mit je einem fettreichen Anhängsel von Ameisen verschleppt, die auf diese Weise zur Verbreitung der Pflanze beitragen.

Ansonsten wehrt der Beinwell mit seinen borstigen Haaren und Giftstoffen (Pyrrolizidin-Alkaloide) eine ganze Reihe von Fressfeinden ab. Kaum ein Weidetier rührt die Pflanze an. Daher ist es auch kaum vorstellbar, dass die rauen, haarigen Blätter für uns genießbar sind und in der Küche als Wildgemüse und Salat geschätzt werden.

Gedünstet, gekocht oder in Marinade eingelegt, sind die leicht nach Gurke schmeckenden Blätter nicht mehr kratzig. Sie können in Bierteig getunkt und in Öl ausgebacken werden.

Die großen Blätter eignen sich auch zur Herstellung von Blattrouladen. Da die Pflanze schädliche Pyrrolizidin-Alkaloide enthält, die in größeren Mengen verzehrt zu Schädigungen der Leber führen können, sollte Beinwell nicht zu häufig gegessen werden.

Der Beinwell wird häufig als „Knochenheiler“ bezeichnet. Der Name „Beinwell“ setzt sich aus den althochdeutschen Begriffen „Bein für Knochen und „wallen“ für innig vermischen zusammen und bezieht sich damit auf die beschleunigte Wundheilung insbesondere bei Knochenbrüchen.

Der Wirkstoff Allantoin, der eine wichtige Funktion beim Zellaufbau und bei der Zellbildung hat,
ist vor allem in den kräftigen, außen schwarzen und innen weißen Pfahlwurzeln zu finden.
Bereits von Dioskurides (griechischer Arzt der Antike) wurde der Beinwell lobend als Heilpflanze erwähnt.

Bei Beinschäden und Knochenbrüchen stand die fleischige, schleimreiche Wurzel des Beinwells
wegen ihrer wundheilungsfördernden Wirkung in der Volksmedizin in hohem Ansehen. Früher
wurden zerstoßene Wurzeln und Blätter auf Knochenbrüche gelegt, wegen der desinfizierenden und reinigenden Wirkung auch auf offene, eitrige Wunden. Als Breiumschlag hilft Beinwell äußerlich bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen oder Blutergüssen und empfiehlt sich als Badezusatz für die Vitalität der Gelenke! In der Heilkräuterkunde ist Beinwellsalbe noch heute aktuell.

Die Wurzel wird im Frühjahr oder Herbst geerntet und frisch oder getrocknet verwendet.

Die weit am Stängel herablaufenden Blätter wurden früher als Tabak-Ersatz genutzt. Heute
gewinnt man daraus aufgrund des hohen Kali- und Stickstoffgehalts einen guten Flüssigdünger
für Gartenpflanzen. Die älteren Blätter eignen sich auch hervorragend als Kompostierhilfe, zum
Mulchen oder als Düngemittel für Tomaten, Möhren und Kartoffeln.

Steckbrief
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Verbreitung: Eurasien
Standort: an Flussufern, auf feuchten Wiesen und an Wegrändern
Wuchs: ausdauernde Pflanze (mehrjährig)
Wuchshöhe: bis 1 Meter
Blüte: 1 bis 2 cm lange, röhrenförmige Krone; rot- oder blauviolett/gelblich weiß
Blütezeit: Mai bis Juli
Blätter: große lanzettliche Blätter
Frucht: vier glänzend schwarze Teilfrüchte
Fruchtreife: August bis September
Wurzel: Pfahlwurzel

Beinwellwurzel-Tinktur
Als Einreibung bei verstauchten Gliedern,
Schwellungen und nach Sportverletzungen
■ 30 g Beinwellwurzel
■ 150 ml 70%iger Weingeist

für die spätere Zugabe:
■ 150 ml demineralisiertes Wasser

Zerschnittene Beinwellwurzel in ein Gefäß geben und es mit dem Weingeist auffüllen
Anschließend wird das Gefäß verschlossen, beschriftet und für 10 Tage an einem kühlen
Ort gelagert. Danach wird die Wurzel abgefiltert und mit dem demineralisierten Wasser
verdünnt.

Dosierung: Tragen Sie die Tinktur mit einem Stück Gaze auf die Haut auf. Achten Sie darauf,
dass die Haut keine äußerlichen Verletzungen aufweist, und wenden Sie die Tinktur nicht
länger als maximal 6 Wochen pro Jahr an.

In Corona-Zeiten drängt es viele ins Freie – Das sorgt auch für Streit

Der monatelange winterliche Lockdown hat viele Menschen in diesem Jahr Frühjahr und Sommer besonders herbeisehnen lassen. Glücklich sind diejenigen, die als Mieter oder Eigentümer von Immobilien über einen Garten verfügen. Gelegentlich kommt es bei intensiver Nutzung von Grünflächen aber auch zum Streit. Diese Extraausgabe stellt einige Urteile zu diesem Themenkomplex vor – von der Haltung von Wildschweinen im Vorgarten bis zu einem Mieter, der ein offenes Feuer im Freien entzündete und eine Sitzgruppe mit Gülle besprühte.

Urteile im Detail

Schwierig wird es in der Regel, wenn Nutzungsberechtigte anfangen, im Garten größere Gegenstände aufzustellen. Dann melden die anderen Mitglieder einer Eigentümergemeinschaft häufig ihren Protest an. So war es zum Beispiel, als ein Eigentümer für den ihm zugeteilten, als Ziergarten bezeichneten Außenbereich ein Trampolin kaufte. Das Spielgerät sollte wieder entfernt werden. Doch das Amtsgericht München ließ das Trampolin zu. Lägen keine besonderen Umstände vor, müsse Kindern ein solches Freizeitvergnügen ermöglich werden. Zumal dann, wenn das Gerät nicht fest im Boden verankert sei. (Aktenzeichen 485 C 12677/17)

Es ist bekannt, dass Mieter an den Kosten der Gartenpflege beteiligt werden können. Aber wie sieht es aus, wenn besagte Grünfläche nicht nur den Hausbewohnern zur Verfügung steht, sondern auch zur Nutzung durch die Öffentlichkeit zugelassen ist? Die Mieter hatten kaum mehr Vorteile von dem Außenbereich als Fremde, für sie galten dieselben Regeln. Das Landgericht Berlin ging deswegen davon aus, dass diese Nebenkosten nicht umzulegen seien. (Aktenzeichen 65 S 132/19)

Das einmal eingeräumte Sondernutzungsrecht eines Wohnungseigentümers an Terrasse und Gartenfläche kann nicht ohne weiteres wieder entzogen werden. In Köln stritten ein Eigentümer und die Gemeinschaft genau über diese Frage. Auf der bisher per Sondernutzung zugewiesenen Außenfläche sollten zwei Stellplätze für PKW errichtet werden, so wie es in der Baugenehmigung vorgesehen war und von den Behörden verlangt wurde. Der Bundesgerichtshof lehnte die Umnutzung ab. Erstens dürfe so etwas nur die ultima ratio sein, zweitens müsse dazu erst die Gemeinschaftsordnung geändert werden. (Aktenzeichen V ZR 65/17)

Deftige Formulierungen gegenüber den Mitmietern und ein regelmäßiges vertragswidriges Verhalten können den Eigentümer zu einer fristlosen Kündigung des Mieters berechtigen. Der Betroffene hatte unter anderem im Garten ein offenes Feuer entfacht, eine Sitzgruppe im Freien mit Gülle besprüht, seinen Nachbarn als „Kasper“ bezeichnet und sogar eine Körperverletzung begangen. Das reichte dem Amtsgericht Brandenburg als Begründung für eine fristlose Kündigung. (Aktenzeichen 31 C 181/18)

Für Rollstuhlfahrer ist es wegen Unebenheiten, Höhenunterschieden oder wechselnden Bodenbelägen manchmal schwierig, vom Haus in den Garten zu gelangen. Der Eigentümer eines Grundstücks ließ deswegen zum Preis von 6.000 Euro einen rollstuhlgerechten Weg zu seinen Hochbeeten errichten. Anschließend wollte er diese Ausgaben als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend machen. Allerdings versagte ihm dies das Finanzgericht Münster. Die Begründung: Auf der einen Seite des Hauses befinde sich bereits eine Terrasse, die ihm den Weg ins Freie ermögliche. Die Bepflanzung der Hochbeete auf der anderen Seite stelle lediglich eine Freizeitaktivität dar. (Aktenzeichen 7 K 2740/18)

In früheren Zeiten genossen Bäume weit weniger Schutz als heute. Doch inzwischen ist ein Bewusstsein dafür vorhanden, dass Bäume einen wertvollen Beitrag für das Ökosystem leisten. Das musste eine Eigentümergemeinschaft erfahren, die einige Robinien und eine Erle wegen deren schlechten Zustandes fällen lassen wollte. Man hatte vor der Entscheidung nicht geklärt, ob andere, weniger eingreifende Maßnahmen möglich wären. Das Amtsgericht Potsdam betrachtete das Vorgehen der Gemeinschaft als eine unzureichende und damit nicht statthafte Ermessensausübung. (Aktenzeichen 31 C 38/19)

Manchmal bereitet auch ein „Indoor-Garten“ juristische Schwierigkeiten, sprich: Pflanzen, die im Treppenhaus einer Wohnanlage aufgestellt werden. Ein Eigentümer brachte an verschiedenen Stellen (unter anderem nahe der Fenster) Topfpflanzen an – einem anderen passte das nicht und er klagte. Das Landgericht Frankfurt/Main konnte keine erhebliche Beeinträchtigung erkennen. Deswegen seien die Töpfe im Treppenhaus zu dulden. Sie nähmen nur einen geringen Teil der Fläche ein. (Aktenzeichen 2-13 S 94/18)

Man kann es durchaus als etwas ungewöhnlich bezeichnen, wenn ein Hausbesitzer im Vorgarten dauerhaft zwei Wildschweine hält. Normalerweise sind diese Tiere auf Privatgrundstücken ja eher unwillkommen. Das Veterinäramt kam nach einer Inspektion des Grundstücks zu dem Ergebnis, hier liege keine artgerechte Tierhaltung vor. Dem schloss sich das Verwaltungsgericht Gießen an und untersagte das kleine Wildschweingatter. (Aktenzeichen 4 L 1922/19; 4 L 1940/19)

Beschlüsse einer Eigentümergemeinschaft müssen, auch wenn sie die Gartengestaltung betreffen, klar und eindeutig sein. Darauf legte das Amtsgericht München in einem Urteil Wert. Die Gemeinschaft hatte entschieden, bestimmte Außenbereiche erneuern zu lassen und dabei unter anderem festgelegt, dass „verschiedene“ Pflanzen ausgetauscht werden sollen. Dem Gericht fehlte es an der erforderlichen Bestimmtheit des Beschlusses. Das könne man nicht alles der Verwaltung überlassen. (Aktenzeichen 481 C 7764/17)

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Quelle: LBS-Infodienst Recht und Steuern

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April: Bärlauch (Allium ursinum)
Der Bärlauch ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch, was schon beim Zerreiben seiner Blätter deutlich wird. Wegen seines typischen Knoblauchgeschmacks bezeichnet man ihn auch als „Wilden Knoblauch“.

Die Zwiebelpflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse wächst bei uns zerstreut, vor allem in lichten und feuchten Laubwäldern und Parks. Sie ist ein Nährstoffzeiger und schätzt tiefgründig und humose, lockere und anhaltend feuchte Böden. Dort, wo der Bärlauch gedeiht, bedecken im Frühjahr die Blätter und schönen weißen sternförmigen Blütenstände den gesamten Waldboden. Doch nicht an allen Standorten, an denen die Pflanze in Form großer Bestände vorkommt, ist der Bärlauch auch heimisch. Mancherorts hat er sich von künstlichen Anpflanzungen aus selbstständig weiter verbreitet.

Bärlauch bildet sehr viele Samen. Ein Quadratmeter Bärlauchbestand kann 9000 Samen pro Jahr bilden. Bevor sie keimen, müssen sie eine Frostperiode durchlebt haben (Kaltkeimer). Bärlauch vermehrt sich aber auch über seine Zwiebeln und kann so innerhalb weniger Jahre große Horste bilden. Beim Anbau im Garten muss der Bestand daher gelegentlich eingedämmt werden.

Bereits im Mittelalter wurde der Bärlauch als Arznei- und Nahrungspflanze genutzt. Ihm wurden unheilabwehrende Eigenschaften zugeschrieben.

In der Volksmedizin wird der Bärlauch heute bei Magen-Darm-Störungen und erhöhtem Blutdruck eingesetzt. Auch in der Naturheilkunde kommt das Wildkraut als Heilmittel zur Anwendung. Seine Heilwirkung ist den zahlreichen in ihm enthaltenen, überwiegend schwefelhaltigen ätherischen Ölen zuzuschreiben, die sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm
und Magen auswirken. Des Weiteren wirkt der Bärlauch positiv auf den Cholesterinspiegel, ist stoffwechselanregend und hilft bei fortgeschrittener Arterienverkalkung.

Schon Kaiser Karl der Große wusste die Vorzüge des Bärlauchs zu schätzen und ließ ihn in seinen kaiserlichen Gärten anbauen. Angeblich soll die Pflanze Bärenkräfte verleihen – erhielt sie doch ihren Namen aufgrund der Beobachtung, dass
Bären sich nach dem Winterschlaf über den „Bär“lauch hermachen.

Aufgrund seines würzigen und knoblauchartigen Geschmacks wird er seit einigen Jahren auch gerne von uns Menschen in der Küche verwendet und hat sich regelrecht zu einem „Modewildkraut“ entwickelt. Vorzugsweise werden die Blätter – mit und ohne Stängel – genutzt. Frisch als Gewürz, für Dip-Soßen, Kräuterbutter und Pesto oder ganz allgemein als Gemüse bereichert er die Frühjahrsküche (Bärlauchpesto, Bärlauchbutter, Bärlauchkäse, Bärlauchbrot, Bärlauchgnocchi, Bärlauchsuppe …).

Erntezeit für die Blätter ist im März und April. Das meiste Aroma steckt in den jungen Blättern, die bei Blühbeginn etwas schärfer schmecken. Meist wird er roh und klein geschnitten unter Salate oder andere Speisen gemischt. Mit Blüten und Knospen des Bärlauchs lassen sich Salate verzieren.

Bärlauch steht zwar nicht unter Naturschutz, doch ist das Sammeln innerhalb von Naturschutzgebieten nur dann gestattet, wenn die entsprechende Schutzverordnung es zulässt. Beim Ernten im Wald nur Bärlauchstiele und -blätter sauber mit einem Messer abschneiden, anstatt die Pflanze samt Knolle und Wurzeln aus dem Waldboden zu reißen.

Steckbrief
Familie: Amaryllisgewächse
(Amaryllidaceae) / Unterfamilie:
Lauchgewächse
Verbreitung: in Europa und
Teilen Asiens
Standort: schattige, feuchte,
humusreiche Laubwälder, Bruch- und Auenwälder, Parks und
Gärten
Wuchshöhe: 15 bis 40 cm
Blüte: Scheindolde mit bis zu 20
weißen sternförmigen Einzelblüten an feinen grünen Stielen
Blütezeit: Ende März bis Mai
Blätter: meist zu zweit oder
zu dritt stehende lanzettliche
Blätter; dunkelgrün, oberseitig
glänzend, unterseitig matt
Frucht: Kapselfrüchte mit wenigen schwarzen Samen
Wurzel: Zwiebel mit sprossbürtigen Wurzeln

Bärlauch-Suppe
■ 1 Handvoll Bärlauchblätter
■ 1 EL Butter
■ 1 EL Mehl
■ 1 l Gemüsebrühe
■ 150 ml Schlagsahne
■ 1 Schuss Weißwein
■ 1 EL kalte Butter
■ Salz, Pfeffer, Muskat
Bärlauchblätter waschen und in feine Streifen
schneiden. Butter auslassen, Blätter darin
anschwitzen, mit Mehl bestäuben. Brühe,
Sahne und Wein zugeben und einige Minuten
aufwallen lassen. Kalte Butter zugeben und
mit dem Mixstab schaumig pürieren. Mit Salz,
Pfeffer und Muskat abschmecken.
Quelle: Tubes, Gisela; Nutzbare Wildpflanzen –
gesund und schmackhaft