Jetzt ein wohliges Wannenbad – so denken viele Menschen, wenn sie sich entspannen oder eine heraufziehende Erkältung verhindern wollen. Wenn der Eigentümer einer Wohnung seinen Mietern schon eine Badewanne zur Verfügung stellt, dann muss für das Badewasser aber auch eine Temperatur von mindestens 41 Grad Celsius zu erreichen sein.
Der Fall
So richtig Freude wollte bei den Mietern einer Wohnung nicht aufkommen, wenn sie sich in die Badewanne setzten. Denn sie mussten sage und schreibe 42 Minuten lang warten, ehe von der Gastherme die gewünschte Temperatur von gut 41 Grad erreicht wurde. Der vorgeblich fürsorgliche Vermieter hielt diese Situation nicht für problematisch. Eine Badewanne mit 37 Grad warmem Wasser sei schließlich auch ausreichend, argumentierte er. Bei höheren Temperaturen würden sowieso nur Herz und Kreislauf belastet und die Haut trockne aus.
Das Urteil
Derartige „fürsorgliche“ Überlegungen des Eigentümers interessierten den Richter nicht besonders. Er entschied: „Es ist dem Kläger nicht zuzumuten 42 Minuten zu warten, bis die Badewanne vollständig eingelaufen ist, zumal das Badewasser während des Einfüllvorgangs weiter abkühlt.“ Der Eigentümer musste zusehen, dass er dem Mieter mit Hilfe technischer Verbesserungen eine höhere Badetemperatur bieten konnte (Amtsgericht München, Aktenzeichen 463 C 4744/11).
Text- und Bildquelle: LBS