Die aktuelle Zinssituation ist für Bauherren und Immobilienkäufer günstig. Nachdem sich die Zinsen in den vergangenen Jahren auf einem historisch niedrigen Niveau bewegt haben, sind sie zuletzt wieder angestiegen – für Baudarlehen um über 10 Prozent.
Wer zeitnah ein Eigenheim bauen oder kaufen möchte, sollte sich die derzeit noch günstigen Konditionen langfristig für seine Finanzierung sichern. Immerhin kletterten die Zinsen für Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Laufzeit seit Jahresende 2017 bundesweit von durchschnittlich 1,34 Prozent auf 1,50 Prozent jährlich.
Damit die Finanzierung der eigenen vier Wände auf einem sicheren Fundament steht, ist eine realistische Einschätzung der tragbaren finanziellen Belastung wesentlich. „Entscheidend ist eine gute Beratung, deren Ergebnis ein ausgewogener Finanzierungsmix ist. Dieser setzt sich in der Regel aus Eigenkapital, Bausparvertrag und klassischem Annuitätendarlehen zusammen“, sagt Grischa Alexander Klawe, Leiter des Immobiliencenters der Sparkasse Witten und Spezialist für tragfähige Wohnungsbaufinanzierungen.
Doch zunächst ist ein Überblick über die Gesamtfinanzierungssumme wichtig, denn neben dem Kaufpreis fallen sogenannte Kaufnebenkosten an. Dazu zählen die Grunderwerbsteuer, Notar-, Grundbuch und Maklerkosten. Sie können sich auf bis zu zwölf Prozent des Kauf- oder Baupreises summieren und sollten aus Eigenmitteln bezahlt werden können. Als solide Basis sollten zusätzlich 20 Prozent der gesamten Finanzierungssumme als Eigenkapital vorhanden sein. Es empfiehlt sich außerdem, weitere 20 bis 30 Prozent mit einem Bausparvertrag abzudecken. Bei diesem steht der Darlehenszinssatz bereits bei Vertragsabschluss für die gesamte Laufzeit fest. Darüber hinaus sind Sondertilgungen auf das Bauspardarlehen jederzeit und in beliebiger Höhe kostenfrei möglich. Die restlichen 50 bis 60 Prozent der Baufinanzierungssumme lassen sich beispielsweise über ein Annuitätendarlehen finanzieren.
Eine individuelle Immobilienfinanzierung, die langfristig tragbar ist, sorgt für Planungssicherheit. Das ist gerade im derzeitigen Niedrigzinsumfeld wichtig. „Bereits ein Zinsanstieg um nur ein Prozent verteuert ein Darlehen um mehrere tausend Euro“, so Klawe. „Mit einem Bausparvertrag bauen künftige Eigentümer nicht nur gezielt das notwendige Eigenkapital für den Sprung in die eigenen vier Wände auf, sondern sichern sich auch die aktuell günstigen Konditionen für das spätere Bauspardarlehen.“