Urlaub: Augen auf bei der Mietwagen-Buchung

Zehn Tipps, um hohe Zusatzkosten zu vermeiden

Mit einem Mietwagen sind Sie im Urlaub sehr viel flexibler. Um sich vor teuren Überraschungen zu schützen und eine entspannte Reise zu genießen, sollten Sie ein paar inge beachten. Aber dann: Gute Fahrt!

Sommerzeit ist Ferienzeit. Wer im Urlaub ein Land auf eigene Faust entdecken möchte, kann das ganz einfach mit einem Mietwagen tun. Doch es gibt immer wieder Hindernisse und Fallstricke, die ein Loch in die Urlaubskasse reißen können.

Daher Augen auf bei der Mietwagen-Suche: Denn das billigste Angebot garantiert nicht immer den besten Preis. Es können sich viele unerwartete Extrakosten verstecken.
Hier erfahren Sie zehn Dinge, die Sie vor unerfreulichen Überraschungen schützen.

Schlauer buchen: möglichst früh und von Deutschland aus

Am besten: Schon in Deutschland buchen. Das ist zwar nicht immer die günstigste Variante. Es schützt Sie aber vor bösen Überraschungen, die aus einem unverständlichen Vertrag in einer fremden Sprache resultieren können. Landesbedingte Preisunterschiede lassen sich übrigens oft durch Frühbucherrabatte ausgleichen, die viele deutsche Autoverleiher anbieten.
Daher: Nicht lange zögern! Nicht nur der Kosten wegen. Denn gerade an beliebten Urlaubsorten kommt es in den Ferien oft zu Engpässen. Wer sichergehen möchte, dass das Wunschauto zur Verfügung steht, sollte sich also auch deswegen möglichst früh kümmern.

AGBs: Lesen – und immer dabeihaben

Autovermieter informieren meist schon auf ihren Webseiten über Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB), Konditionen (inklusive der Sonderfälle) und Kosten. Es lohnt sich, das gründlich zu lesen. Denn oftmals verstecken sich hier schon zusätzliche Kosten.

Für den Fall der Fälle hat man diese Informationen besser immer dabei, da die Mitarbeiter der Autovermietungen im Ausland selten Deutsch sprechen. Ausgedruckt oder an zentraler (nicht internet-abhängiger) Stelle im Handy abgespeichert. Das ist auch deswegen sinnvoll, weil die Konditionen zu einzelnen Angeboten in der Hochsaison oft variieren. Da ist es hilfreich, vorbereitet zu sein, wenn auf einmal ein höherer Preis verlangt wird, als bei der Buchung angegeben.

Sweet 18: Mietwagen für Jungfahrer?

Sie haben den Führerschein frisch in der Tasche – und möchten nun im Urlaub direkt in den Sonnenuntergang brausen? Dann gilt es bei der Mietwagenbuchung umso mehr, einige Besonderheiten zu beachten. Denn: Viele Autovermieter haben ein Mindestalter und besondere Bedingungen für Jungfahrer.

Sie bestehen auf zwölf Monaten Fahrpraxis (ab Erhalt des Führerscheins) und/oder einem Mindestalter von 21 Jahren. Das variiert aber je nach Anbieter, Land und Fahrzeug-Kategorie.

Deutscher Führerschein – gilt nicht überall

Reisen Sie in ein Land außerhalb der Europäischen Union? Dann prüfen Sie vorher, ob der deutsche bzw. europäische Führerschein dort akzeptiert wird! Denn: Ist das nicht der Fall, benötigen Sie eine internationale Lizenz. Diese gilt allerdings oftmals nur in Verbindung mit dem nationalen Führerschein.

Internationale Führerscheine stellen die Fahrerlaubnisbehörden aus und können beim jeweiligen Landrats- oder Bürgeramt bzw. der Stadtverwaltung beantragt werden. Zeitraum und Kosten für die Ausstellung variieren – daher besser vorher nachfragen!

Hüben und drüben: Mit dem Mietwagen Grenzen überqueren?

Wissenswert ist bei der Reiseplanung auch, ob die Verleiher grenzüberschreitende Fahrten erlauben. Wenn nicht, lässt sich das zum Teil gegen einen Aufpreis regeln – aber nicht immer. Daher gilt auch hier: Möchten Sie von einem Land in ein anderes reisen, klären Sie das unbedingt vorher.

Versicherungen: Ein Buch mit 7 Siegeln?!

Die Versicherungen für Mietwagen sind eine Wissenschaft für sich. Denn: Konditionen und Kosten hängen nicht nur vom Vermieter, sondern auch oft vom gewählten Fahrzeug ab. Lesen Sie also am besten die Bedingungen vorher genau, um bei der Abholung nicht Sonderkosten zahlen zu müssen – oder im Falle eines Unfalls unschöne Überraschungen zu erleben.

Günstige Kaskoversicherungen sind selten ohne Selbstbehalt. Beträgt der 500 Euro oder mehr, kann die Traumreise schnell zu einem Albtraum werden, wenn Reparaturkosten die Urlaubskasse auffressen. Daher überlegen Sie sich gut, ob sie nicht lieber – zur eigenen Absicherung – in eine Vollkasko investieren.

Dennoch: Schäden durch Vandalismus, Glasbruch oder am Unterboden sind auch bei der Vollkasko nicht immer gedeckt.

Besonders wichtig zu wissen: Ist die ausführende Verleihfirma vor Ort eine andere als im Internet, besteht sie oft – trotz abgeschlossener Vollkasko – auf einer (meist teuren) Zusatzversicherung. Das lässt sich umgehen, wenn man auf der Kreditkarte eine Kaution (meist zwischen 1.000 und 2.000 Euro) blockieren kann. Sorgen Sie also vorher unbedingt für ausreichende Deckung!

Fahrerwechsel, Kilometer- und Benzinstand: Achtung, Kostenfallen!

Schnäppchenangebote sind immer reizvoll. Aber oft verbergen sich dahinter viele versteckte Kosten.

Die häufigsten finden Sie hier:

  • Viele Autovermieter legen eine Kilometerbegrenzung fest. Kalkulieren Sie möglichst genau, ob Ihnen die vorgegebene Kilometerzahl reichen wird. Seien Sie dabei realistisch! Denn: Überschreiten Sie diese Zahl, kann es schnell teuer werden. Am besten einen Puffer einplanen. Auf der sicheren Seite ist, wer ohne Kilometerbegrenzung bucht.
  • Besonders günstige Angebote sehen meist nur den Vertragsnehmer als Fahrer vor. Aber gerade auf längeren Strecken ist es sinnvoll, sich mit einem Beifahrer abzuwechseln, um Unfälle zu vermeiden. Daher: Gönnen Sie sich auch den Versicherungsschutz für einen zweiten Fahrer!
  • Beachten Sie die Tankregelung! In Deutschland gilt meist „full-to-full“: Man bekommt ein vollgetanktes Fahrzeug und muss es vollgetankt zurückgeben. Vergisst man das, zahlt man meist den deutlich teureren vermietereigenen Spritpreis. In vielen anderen Ländern kauft man dagegen die erste Tankfüllung vom Autovermieter und gibt das Auto leer zurück.

Andere (unvorhergesehene) Preistreiber sind unter anderem:

  • Kindersitze, 
  • Navigationssysteme und 
  • Klimaanlagen.

Am besten immer am selben Ort: Abhol- und Abgabestation

Egal ob Flughafen, Bahnhof oder Hotel: Wenn Sie Ihren Mietwagen nicht dort zurückgeben, wo sie ihn abholen, kostet das meist einen Aufpreis. Vor allem müssen Sie aber mit einer extra Gebühr rechnen, wenn Sie sich den Wagen zu einem bestimmten Ort bringen (oder abholen) lassen.

Last but not least: das Protokoll

Vorher und nachher: Schützen Sie sich vor nicht gerechtfertigten Reparatur-Forderungen, indem Sie den Fahrzeugzustand prüfen! Schauen Sie sich den Mietwagen vor der Abfahrt genau an. Bestehen Sie darauf, alle Schäden (egal wie klein) in einem Übernahmeprotokoll festzuhalten.
Tun Sie das nicht, laufen Sie Gefahr, später für die Schäden anderer zu zahlen. Dasselbe gilt bei der Rückgabe des Autos: Dokumentieren Sie gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Verleihfirma den Fahrzeugzustand – und lassen sich im Anschluss eine unterschriebene Durchschrift des Protokolls aushändigen. Wer ganz sichergehen möchte, kann mit dem Handy Fotos machen.

Nun kennen Sie die üblichsten Kostenfallen bei der Mietwagenbuchung. Es hilft aber auch immer, sich von anderen einen guten Verleiher empfehlen zu lassen. Oder Sie schauen auf den einschlägigen Meinungsportalen im Internet nach.

Cash and carry? Niemals ohne Kreditkarte!

In der Regel gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man zahlt bei der Buchung im Voraus online (per Kreditkarte oder Überweisung bzw. Bankeinzug) oder bei der Abholung des Mietwagens vor Ort. Das geht im Zweifelsfall in manchen Ländern sogar bar. Üblicher ist aber die Kartenzahlung mit Debit- oder Kreditkarte.
Letztere benötigen Sie in den meisten Fällen ohnehin zur Identitätsprüfung (neben dem Pass) und für die Kaution. Denn viele Verleiher blockieren einen Kautionsbetrag auf der Kreditkarte, bis sie den Wagen zurückerhalten haben.

Übrigens: Viele Kreditkarten wie die Sparkassen-Mastercard haben den Vorteil, dass sie automatisch verschiedene Reiseversicherungen beinhalten. Damit können Sie bares Geld zu sparen!

In jedem Fall: Augen auf und gute Fahrt!

Quelle: Sparkassen-Finanzportal GmbH